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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Klosterkirche zu Bergen. 111<br />

Eindruck, daß sie, soweit ihre hervortretenden Hauytformen<br />

solchen gewähren können, sämmtlich in rein romanischem Stil<br />

mit halbrundem Bogen als Abschluß über Thüren, Fenstern<br />

und Arkaden aufgeführt sind und große Uebereinstimmung in<br />

allen Einzelheiten aufweisen. Hiermit soll indeß nicht gesagt<br />

sein, daß man eine bestimmte Skala von Profilen hatte, welche<br />

stets streng befolgt wurde; im Gegentheil, fast alle diese Denkmäler<br />

verrathen das Bestreben <strong>der</strong> Baumeister, eiues Theiles<br />

Abwechslungen anzubringen, an<strong>der</strong>en Theiles Versuche zu<br />

machen, immer aber nnr so weit, als <strong>der</strong> Formencharakter<br />

durchgehend die gesammte Geschmacksrichtung in <strong>der</strong> Kunst<br />

ausdrückt uud bedingt durch die eigenthümliche Beschaffenheit<br />

des Materials. Iaromars Kirche ward ganz in demselben<br />

Gefchmack begonnen: Chor und Langhaus wiesen durchgehend<br />

romanische Formen auf; im Westen aber, ini alten Thurmftortal<br />

sehen wir den Spitzbogenbau auftauchen und demnächst<br />

auch bei allen Gurtbdgen <strong>der</strong> Vorhalle angewendet.<br />

Hier haben wir also ein vorzügliches, ja vielleicht das<br />

erste deutlich hervortretende Beispiel vom Nebergangsstil jener<br />

eigenthümlichen Vereinigung romanischer uud gothischer Elemente,<br />

welche in St. Lucius Zu Roeskilde bei uns ^in Dänemarks<br />

ihre reichste Entwickelung erlangte ^). Wie dem Leser gewiß<br />

bekannt geworden ist, war <strong>der</strong> verstorbene Professor<br />

Hoyen <strong>der</strong> erste hier ^in Dänemarks welcher mit seiner vorzüglichen,<br />

in den „neuen kirchengeschichtlichen Sammlungen"<br />

publieirten Abhandlung (1860—1864) nachgewiesen hat, daß<br />

die Domkirche, wie sie jetzt dasteht, nicht <strong>der</strong>jenige Bau sein<br />

kaun, welchen <strong>der</strong> Bischof Svend Norbagge zu Ende des elften<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts aufgeführt hat, fon<strong>der</strong>n daß dieselbe als ein<br />

Denkmal aus dem Anfange o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des drei-<br />

n) Nach deu Aufschlüssen, wie sie Dr. pdii. Pastor G. Nördams<br />

iu den „Kopenhagens Kirchen und Klöster im Mittelalter" giebt, mag<br />

<strong>der</strong> Gruudsteiu zu dem ältesten Bau von Unserer Liebeu Franen Kirche im<br />

Jahre 1200 von Bischof Peter Euneseu gelegt sein und dürfen wir<br />

mit Sicherheit annehmen, daß diese Hauptkirchc vou Kopenhagen in<br />

gleichem Uebergangsstil wie die Domkirche zn Noeskilde aufgeführt war.

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