Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

(5inundvier^ster Jahresbericht, lll. )>sj5
8< Alterthümer.
Was nur diesmal zu besprechen haben, bezieht sich ausschließlich
ans die im Verlauf der letzten drei Monate nnseren
Sammlungen zugegangenen Gegenstände. Es sind deren
nicht viele; aber es befinden sich unter denselben Stücke von
hohem Interesse.
Unter Nr. 1 ist der Balt. Stud. XXIX Hest 1 S. 116
erwähnte St ein fund von P a se walk verzeichnet, den nur
zu erwerben das Glück gehabt haben. Von besonderen: Werthe
sind die beiden Feuerstciukno llen, an welche die erste
Hand gelegt ist, uni aus ihnen Beile zu verfertigen. Der
ganze Fund darf als ein im Wasser geborgener Moorfund angesehen
werden, welche Art Bcrgnng bisher nur bei Bronzesacheu
beobachtet ist.
Die unter ? verzeichnete Mü tzennrn e, ein vorzügliches
Exemplar, das unversehrt ist, entspricht ihrem Habitus nach
durchaus der vom Herrn Professor Virchow in den Versammluugeu
der Verl. authrop. Gesellschaft November 1874
Seite 22 besprochenen nnd dort Tafel XVI abgebildeten Urne
von Nombeyn bei Wongrowietz, nur daß an Stelle der dieser
Urne eigenthümlichen reichen Verzierung anf der unsrigen oberhalb
des Bauches ein einfacher ährenartiger Kranz hernmlänft, genau
wie auf der vou Herrn Dr. Voß besprochenen Gesichtsnrne
aus dem Kreise Ezarnikau (Verh. der Verl. anthropol. Ges.
14. November 1877 Tafel XX). Auf diese Besprechung verweisen
wir auch in Bezug auf die unter Beil. Nr. 8 verzeichnete
Gesichtsurne von Kreitzig, die anßer Nase, Augen
und Ohrenleisten noch Andeutungen der Ohrenö'ffnnngen enthält.
Unsere Urne schiebt im Norden die Grenze der bisher
besonders zahlreich in Pommcrellen gefundenen Gesichtsurnen,
nachdem dieselben dnrch dcu Major Herrn KaMi auch bei
Neustettin aufgegraben sind, noch weiter westlich bi^ in die
Nähe von Schivelbein.
Der Beilage Nr. 10 verzeichnete Moorsund von
B abbin gehört zn den reichsten, die in unserer Provinz gemacht
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