Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das Hundekoru.
Einleitung
von dem Appellationsgerichts-Präsidentcn Dr, Kühne
in Greifswald.
In Nenvorpommern lastet auf vielen Gütern eine Abgabe,
welche als „Hundekorn" bezeichnet wird uud meistens in
Getreide, zuweilen auch in einem Geldäquivalente zu entrichten
ist. Der Berechtigte ist in den meisten Fällen der Königliche
Fiskus; zuweilen sind es aber auch andere juristische Personen
wie Kirchen, Städte, Stiftungen. Ob Privatpersonen noch
jetzt Hundekorn zu fordern haben, ist mir uubekannt.
Das Gesetz vom 2. März 1850 betreffend die Ablösung
der Reallasten und die Regulirung der gutsherrlicheu und bäuerlichen
Verhältnisse (Preußische Gesetz-Sammlung 1850 Seite 77)
bestimmt in §. 3:
„Es werden ferner folgende Berechtigungen, soweit sie
noch bestehen, ohne Entschädigung aufgehoben:
6. alle in Bcziehuug auf die Jagd obliegenden Dienste
und Leistungen."
Bald nach der Emanation dieses Gesetzes wurde die Behauptung
aufgestellt, daß durch die mitgetheilte Bestimmung
die Hundekorn-Abgabe beseitigt sei.
Im Wege des Prozesses machte zuerst die Stadt Greifswald
den Anspruch auf Auerkeunuug der Freiheit ihres Gutes
Wüst-Eldena von einer bis dahin entrichteten Huudekorn-Abgabe
gegen den Königl. Fiskus geltend. Nachdem sie in der
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