Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Bnrgwall ili der Prägel. 41
Acker und Wiese nnd der gestatteten Weidefreiheit für eine Kuh
und zwei Pferde in der Königl. Forst auf feine Lebenszeit
von allen Abgaben befreiet besessen hatte, gestorben war, wurden
dein Sohne und später dessen Enkel die gedachten Gegenstände
gegen Zahlung eines Grundgeldcs überlassen und diefem
dabei auferlegt, gleich wie es von dem Otto Nichert geschehen,
die Aufsicht auf das Katzower Kirchen- nnd Pfarrholz zu
führen 3c." Also er ist ein von allen Abgaben befreiter Besitzer
gewesen. Wie aber ist der Sohn ein Pächter geworden?
Das bleibt unanfgehellt.
So viel aber steht uns nach dem Bisherigen fest, daß man an
der Existenz des alten Dorfes Wiendorf, an feinem Zusammenhang
mit dem Burgwall und an der Forni des Namens Wiendorf ^)
nicht zweifeln kann. Gehen wir mm einen Schritt weiter und
fragen: Sollte denn diefe alte Burg von Wiendorf, die doch
noch jetzt so anfehnlich, die nach ihrer Weise mit so viel Kunst
und System angelegt ist, gar keine Erwähnung in Urkunden
oder Chroniken gefunden haben? Ich antworte darauf, daß sie
nach meiner Meinung an einer Stelle der Knytlinga-Saga
genannt ist. Es wird dort nämlich ^) znm Jahr 1178 oder
1177, denn die Knytlinga-Saga selbst giebt keine Jahreszahlen,
erzählt: „König Valdcmar erfuhr, daß die Venden zwei Burgen
an der Flatzmynne (.der Swiene) anlegten, während sie verglichen