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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Kleinodiendiebstahl<br />

auf dem herzoglichen Schlosse zu Stettin<br />

1574.<br />

Mitgetheilt von Di'. v. Vülow, Staatsarchivar.<br />

In Friedeborns Beschreibung von Stettin, II. Seite 105<br />

wird eines Diebstahls Erwähnung gethan, den im Jahre 1574<br />

ein ungetaufter Malergeselle auf dem Schloß Zu Stettin beging,<br />

und wofür <strong>der</strong>selbe nach empfangener Taufe an einem<br />

zu dem Zweck errichteten „gedoppelten" Galgen vor dem<br />

Mühlenthor gehenkt wurde. Das Nähere über diefen Diebstahl<br />

ist in einem Actenstück des Königlichen Staatsarchivs enthalten,<br />

welches <strong>der</strong> folgenden Schil<strong>der</strong>ung zu Grunde gelegt ist ^).<br />

Der Malermeister Christoph Schreiber, mit seinen Leuten<br />

seit einiger Zeit auf dem herzoglichen Schlosse beschäftigt ^),<br />

fand, als er am 22. Juni 1574 früh um 5 Uhr an die<br />

Arbeit ging, den Wendelstein offen und ein Beil daliegend,<br />

welches bei näherer Betrachtung sich als beschädigt erwies.<br />

Auch au <strong>der</strong> Thür zeigten sich Spuren angewendeter Gewalt.<br />

') Staatsarchiv zu Stettin: Stett. Arch. ?. 1. Tit. 93. Nr. 144.<br />

2) Mit dem dnrch den prachtliebenden Herzog Johann Friedrich unternommenen<br />

Umbau des feit dem Brande von 1551 theilweis wüsten<br />

fürstlichen Schlosses haben diese Arbeiten nicht zusammengehangen, denn<br />

<strong>der</strong> Abbruch <strong>der</strong> St. Ottokirche und des „alten Hauses" geschah erst in<br />

<strong>der</strong> Fastenzeit 1575. (Friedeborn II. Seite 108). In welchem Theile des<br />

Schlosses die Arbeiten gemacht wurden, läßt sich aus den Acten nicht<br />

feststellen. Wendelsteine, d. h. Treppen, gab es natürlich mehrere, doch<br />

denkt man am ersten an einen Thurm. Eine auf dem Staatsarchiv<br />

Stett. Arch. ?. I. Tit. 71. Nr. 20 befindliche bei Gelegenheit eines<br />

Iurisdictionsstreits zwischen dem Herzog und <strong>der</strong> Stadt 1607 nngefertigte<br />

Zeichnung des Schlosses und <strong>der</strong> Umgebung giebt, so<br />

interessant sie in an<strong>der</strong>er Beziehung ist, keine Auskunft.<br />

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