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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Kleinodiendiebstahl. 155<br />

gemachte Aussagen als irrig und übertrieben. Namentlich<br />

fcheint <strong>der</strong> gleich anfangs auftretende Tischler mehr ausgesagt<br />

zu haben, als er beweisen konnte, denn Hagemeister charakterisirt<br />

„alle seine vorgegebene Kundschaft erdichtet und falsch,"<br />

und als <strong>der</strong> Mann zur Confrontation nach Freistadt geschickt<br />

werden sollte, zog er vor, dort nicht zu erscheinen.<br />

War man dem Diebe schnell genug auf die Spur und<br />

danach seiner habhaft geworden, fo nehmen die weiteren Verhandlungen<br />

um so mehr Zeit weg. Die Gefangennehmung war<br />

in fremdem Gerichtsbanne, im Fürstenthum Glogau ^) geschehen,<br />

und die von Hagemeister an die Grundherren, die von Rechenberg<br />

auf Groß-Borau, gerichtete Frage wegen Auslieferung des<br />

Gefangenen an den Herzog von Pommern konnte, weil den<br />

Rechten ihres Landesherrn zuwi<strong>der</strong>, nur ablehnend beantwortet<br />

werden. Keinen an<strong>der</strong>n Bescheid durften die <strong>der</strong> Transmission<br />

wegen an den kaiserlichen Hauptmann Caspar von Kitlitz auf<br />

Maltitz abgefertigten pommerschen Räthe Hans von Vröcker,<br />

Hauptmann zu Stettin, und Philipp Putkamer erwarten, obgleich<br />

sie sich viel Mühe darum gaben. Es würde zu weit<br />

führen, den fchleppenden Gang <strong>der</strong> Verhandlungen im Einzelnen<br />

zu verfolgen und die wie<strong>der</strong>holt von pommerfcher Seite abgeschickten<br />

Gesuche nebst den darauf ertheilten Bescheiden zu<br />

registriren; es wird genügen, zu sagen, daß <strong>der</strong> emsige und<br />

gewandte Hagemeister, <strong>der</strong> mittlerweile nach Stettin zurückgekehrt<br />

war, am Montag den 12. Juli eine zweite Reise, dieses<br />

Mal nach Prag, antreten mußte ^), um dort bei <strong>der</strong> kaiser-<br />

'2) Das Fürstenthnm Glogau war nach mehrfachen Kämpfen<br />

zwischen Herzog Johann von Sagan und König Mathias von Ungarn<br />

1506 an die Krone Böhmen gekommen.<br />

") In Prag machte man anfänglich Schwierigkeiten nnd Hagemeister<br />

war gefaßt, sogar nach Wien gehen zu müssen. Von Prag<br />

ans „wolte E. f. G. ich innerhalb 14 Tagen denn Theter und die<br />

Cleinodien lieferen, wo ich aber nach Wien verreisen muß, Wirt eß wol<br />

drei Wochen wieren". Nebenher beschäftigen ihn auch seine häuslichen<br />

Angelegenheiten. Da ich, schreibt er, „meiner Wie<strong>der</strong>anheimlunfjt<br />

ungewiße, unnd ich mich izo ermncrtt, daß ich ann Korn zu Haus

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