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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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<strong>der</strong> Herzogin topina von Pommern. 4,57<br />

letzteres bekanntlich ini Mittelalter höher geschätzt, als die<br />

edelsten Metalle nnd köstlichsten Steine. Die Monstranz hatte<br />

Erich <strong>der</strong> Schloßkirche zn Nügenwalde, wohin er sich zurück-<br />

gezogen hatte, geschenkt nnd das Einhorn als Wächter davor<br />

gestellt. „Wie es nm die übrigen Schätze ist", fährt er fort,<br />

„weiß man nicht, etliche meinen, sie seien noch ganz vor-<br />

handen,, etliche meinen nein, aber die Fürsten lassen ihre Heim-<br />

lichkeit nicht gern wissen."<br />

Die Erbin dieser Reichthümer war nach des Königs in:<br />

Jahre 1459 erfolgten Tode die Tochter seines Vetters Herzogs<br />

Bogislav IX., Sophia, seit dem November 1451 mit ihrem<br />

Neffen Herzog Erich II. von Pommern-Wolgast vermählt, nnd<br />

wenn anch <strong>der</strong> Chronist an <strong>der</strong> eben angeführten Stelle die<br />

Vcrmnthnng durchblicken läßt, als fei mit dem Nachlaß nicht<br />

ganz ordnungsgemäß verfahren worden, so giebt er an andrer<br />

Stelle'^) doch zn, daß die Herzogin „gemeiniglich alle Schätze,<br />

so König Erich mit sich gebracht, noch fand und bekam."<br />

Die Herzogin Sophia war bekanntlich eine auf ihre<br />

königliche Abkunft (sie stammte mütterlicherseits vom polnischen<br />

Herrscherhause ab) stolze Frau, die den anch nicht eben sanft<br />

gearteten Gatten den Abstand <strong>der</strong> Gebnrt und des Reichthnms<br />

so sehr fühlen ließ, daß des eheliche Verhältniß darnnter schwer<br />

litt und beide getrennt von einan<strong>der</strong> lebten. Als Erich II.<br />

am 5. Juli 1474 starb, überkam die Herzogin die Fnrcht,<br />

sein Nachfolger, <strong>der</strong> kräftige Bogislav X., werde die dem Vater<br />

nnd in früher Ingend anch ihm selbst angethane Schmach<br />

nnd Vernachlässigung rächen, so daß sie eilends ihre Schätze<br />

nnd Kleinodien zusammeuraffte nud mit ihrem Hofhalt von<br />

Rügenwaldc erst nach Stolp und dann nach Danzig floh.<br />

Dort soll sie in verbotenem Umgänge mit ihrem Hofmeister<br />

Hans von Massow gelebt und iu kurzer Zeit viel von ihren<br />

reichen Schätzen verschwendet haben. Obgleich sie sich nach<br />

einigen Jahren uuter Aufgabe aller Ansprüche an das Land<br />

Pommern uud au ihr Leibgcdinge mit ihrem Sohn wie<strong>der</strong><br />

^'1 Pomcrania II. S. 105.<br />

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