Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das .Hundekorn' 421
auf das Pachtkorn (im 16./17. Jahrhundert) für uns kein
weiteres Interesse: und lediglich der Vollständigkeit halber
führen nur hier an, daß nach Klempins Forschung, als
„1569 — 1003 das Amt Barth mit Franzbnrg (Neuenkamp)
in den Apanagenbefitz des Herzog Vogislav X11I. überging,
und wiederum 1592 das Amt Loitz als Leibgedinge der
Herzogin Sophie Hedwig eingcthan wurde, und das Amt
Barth 1625) nochmals als Leibgedinge der Herzogin Agues
außer landesherrlicher Nntzniesznng blieb, für den dadurch
herbeigeführten Ausfall von „Hnndekorn" anderweitig Ersatz
geschafft werden mußte, uud dazu die nach der Reformation
zu deu Tischgütern des Herzogs geschlagenen Klostcrbcsitzungen
vou Crummiu, Pudagla, Eldena ui^d ein kleiner Theil von
Neuencamp (Frauzburg) herbeigezogen wurden."
XV.
Fassen nur nuu kurz die Resultate iluserer Forschung
zusammeu, so können wir dieselben in folgenden Sätzen aus-
sprechen :
1. Das „Huudekoru" iu Vorpommern ist und war seinem
Ursprünge nach keiuc mit der Jagd zusammen-
hangende Abgabe oder Leistung, insonderheit
kein Surrogat für Jagd ablag er (IX.) oder
f ü r da s H und elagcr (X.), a u ch k eiue spe eiell
z u r II u t e r haltullg d e r f ii r stlich en Jagd h n n d e
oder überhaupt d er für stlichcn Jägerei gefor-
dert e uud geleist ete K o r n a b g a b e (XI. ).
2. Vielmehr ist „Huudekorn" eiue nach dem früher im
Magdeburgischen (VI.) und ini Wcrleschen (VII.) üblicheu
Sprachgebrauche im 11. Jahrhundert in Vorpommern
bei den meisten Aemtern eingeführte uene B e n e n u i: n g
(XII.) für denjenigen Theil der Bede, welchen die
Herzoge nicht in Geld, fondern Zum Behufe ihrer
H ofwirt h s ch a st in dreierlei Korn, Roggen,
Gerste uud Hafer (VIII.) erhobeu (XIII.).