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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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458 Verta ssenschaftsinuentar<br />

aussöhnte nnd von demselben Stadt und Amt Stolp zum<br />

Leibgedinge erhielt, so ist doch erwiesen, daß von den nnermeßlichen<br />

Schätzen des Königs Erich nur ein geringer Theil<br />

ans Herzog Vogislav vererbte ^). Was er erhielt, ist ersichtlich<br />

aus dem nach <strong>der</strong> Mntter Tode von ihrem Eigenthnm aufgenommenen<br />

Inventar, welches nuteu im Abdruck folgt.<br />

Dasselbe enthalt zwar eine Menge Kleinodien nnd mit Perlen<br />

nnd kostbaren Steinen besetzte Schmnckfachen, die Hanptstücke<br />

ans dem früheren königlichen Schatz fehlen jedoch, wie die<br />

folgende Vergleichnng zeigen wird.<br />

Die Moustranz nnd das Einhorn müssen vorab ausgeschieden<br />

werden, da König Erich dieselben für die Kirche zn<br />

Rügenwalde bestimmt hatte nnd sie zn Kanzows Zeiten noch<br />

dort gewesen waren. Einzelne Stücke werden aber von dem<br />

Einhorn vorher abgelöst worden sein, denn in Sophiens Nachlaß<br />

findet sich sowohl „ein Stück vom Einhorn, nicht groß"<br />

als auch „ein Paternoster von Einhorn".<br />

Die eigentlichen Prnnkstücke des Schatzes fehlen sämmtlich,<br />

so zunächst das Iesnsbild, ebenso <strong>der</strong> Zehntausendguldeupfennig<br />

und die goldene Gans. Heiligenbil<strong>der</strong> von edlem Metall enthält<br />

das Inventar zwar mehrere, doch darf an die zwölf<br />

Apostel des Königsschatzcs nicht gedacht werden; diese waren<br />

von Silber uud von beträchtlicher Größe, „wie Kin<strong>der</strong>", die<br />

Heiligenbil<strong>der</strong> des Nachlasses waren dagegen golden nnd werden<br />

ansdrücklich als von <strong>der</strong>jenigen geringen Größe bezeichnet,<br />

loie man sie an Rosenkränzen zn tragen pflegte. Auch stellten<br />

diese Bildchen, mit Ansnahme des Johannes, keine Apostel<br />

dar, son<strong>der</strong>n an<strong>der</strong>e Heilige, S. Lanrentins, S. Kathariua<br />

nnd S. Georg. Was dagegen vorhanden ist, war ja allerdings<br />

von Werth, wie die vielen Ketteil nnd Kreuze mit Perlen ?e.,<br />

es war aber nichts, was sich nicht ini Nachlaß einer jeden<br />

') Vgl. auch die Klageschrift Bi?gislavs gegeu seine Mutter aus<br />

<strong>der</strong> Zeit vou 1480—1483, abgedruckt iu Klempiu, Dipl. Beiträge,<br />

S. 477. Au an<strong>der</strong>er Stelle äußert sich <strong>der</strong> Herzog: „llnnd schall mmv<br />

densutvenn schat wed<strong>der</strong>schickenn, denn iv^ aclnenn up lnin<strong>der</strong>r<br />

dusenr guldenn." Staatsarchiv zu Stettin: Mscr. St.-A. II. !2, Vl. 202.

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