Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das Hundekorn. 381
muthlich für überlassenen Grundbesitz) 2 Dr. 8 Sch. Roggen
„Hundekorn" und 3 Dr. 10 Sch. Hafer.
Noch eigenthümlicher ist die Bezeichnung im Extracte
des Klosters Verchen (ca. 1570):^)
Roggen: „Heruestbede" 1 Last 6 Dr. 6 Sch.
„Bedegersten" 1 „ 6 „ 6 „
„Bedehauern" 1 „ 6 „ 6 „
Aehnlich heißt es im Extract des Klosters Eldena
(ca. 1570): "3)
Roggen: „Heruestbede" 2 Last 5 Dr. 2 Viert
„Pachtgerste, Heruestbede" 2 „ 5 „ 2 „
„Pacht- und Diensthauer:
Heruestbede od. Hundekorne" 2 „ 2 „ 8^/2 Sch.
„Hnener tom Hnndekorn 65, thuu 4 M. 1 ßl."
„Eiger bey das Huudekoru 11 Stiege 16 Eiger, i^o. 11 s. 9 Pf."
Man sieht hieraus deutlich, daß die Ausdrücke „Hundekorn",
„Bedekorn", „Herbstbede" hier correspondirende Bezeichnungen
sind, und daß in den Domanialämtern „Hnndekorn," in den
Klostcrämtern „Vedekorn" nnd „Hcrbstbed^' vorwalten.
Bei Verlcihuugen von Gütern an Vasallen und Bürger
und Stifter durch Lehn oder Verkanf oder Verpfänduug stand
es natürlich in dem Willen des Landcsherrn, sich die Einnahme
des Hundekorns zu referviren; ebenso aber stand ihm frei,
dieselbe mitzuveräußern. So geschah es nicht selten, daß
„Hundekorn" aus fürstlichem Besitz an Privatleute und Klöster
überging. Z. B. haben die Herzoge Wartiflav und Barnim
1421 dem Ritter Kurt Moltke und seinen Erben
^cshecscuen und Fhclenet" (also zu Lehn!) ^de
bcde vnde Hundekorn in demc dorpe to dem
StupenhaFhene mit dcme hocshesten rechte darsuiuest
Vnde rves rv^ vorder in dem vorscreuen
dorpe r»nde csude hebben."^^)
Oder uni ein anderes Beispiel zu wählen, so verkaufte der
iw) Staatsarchiv zu Stettin 3. i-. Wolg. Arch. Tit. 63 Nr. 127, F. 52.
'M) a. a. O. Fol. 5 ff.
1«) Lisch, Vehr Urk. III. S. WO.