Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das .Hundekorn.
ini Unite Ueckermünde:
Bedekorn, aber kein „Hnndekorn" :
ini Amte Grimmen:
„Hniidekorn", aber kein Bede- und Pachttorn;
im Amte Tribsces:
„Hnndekorn", aber kein Bede- nnd Pachtloru:
im Amte Lindenberg:
Bedekorn, aber kein „Hnndekorn";
endlich im Amte Üoitz:
„Hnudeloru", aber kein Bede- nnd Pachtwrn.
Das ,^Hu!idekorii" war demnach bald Pacht-, bald Bede-
Hebung nnd als solche fast immer gleichmäßig ans den drei
Getreidearten Roggen, Gerste, Hafer bestehend, welche jenen
Namen erhielt, sobald sie auf den Etat für den Unterhalt des
Hofgesindes nnd hauptsächlich zur Ernährung dcr Iagdhuude
gebracht wnrde.
Letzteres verursachte eine keineswegs geringe Ausgabe, da
z. B. unter Herzog Philipp Julius von Wolgast wöchentlich
über 6 Drömt Getreide für die Hnnde verbacken wurden. Solveit
fich die Nachrichten zurückführen lassen, uud besouders
nach Maaßgabe der vorhandenen Amtsanschläge und Register,
wurde das Hundekorn ausschließlich aus den fürstlichen Domanialgütern
erhoben. Solche kamen dann später allerdings durch
Kauf, Tausch oder Schenkung auch in Privathände.
Vor der Reformation genügten für den obigen Etat des
Hofhalts die Naturalhebuugeu aus den Tomanialgütern der
Aemter Wolgast, Barth, Grimmen, Tribsees uud Loih; als
aber 1569—1603 das Amt Barth mit Franzburg m deu Apanagenbesih
des Herzogs Bogislav XIII. überging, uud wiedernm
1592 das Amt Loitz als Lcibgedinge der Herzogin Sophie
Hedwig cingethan wurde, uud das Amt Barth 1625 nochmals
als Leibgedinge der Herzogin Agnes außer landesherrlicher
Nutznießnng blieb, mußte für den dadurch herbeigeführten Aussall
voii „Hundekorn" andcrwciter Ersah geschafft werdeu, und
wurden dazu die nach der Reformation zu deu Tischgütern des
Herzogs geschlagenen ^losterbesitmngen voli Crummm, Pudagla,