Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Einundvierzigster Jahresbericht. I. II. 129
laufenden Jahre über 2000 Münzen gefunden worden (f. unter
Beilage Nr. 22), welche, wenn sie auch nicht viel Neues oder
Seltenes bringen, dennoch eine kurze Beschreibung um deßhalb
verlangen, weil sie einerseits einen Beitrag zu der noch wenig
erörterten Frage liefern, wie sich im Umlaufe die verschiedenen
Geldforten fremder Länder zu denen des Inlandes stellten,
andererseits aber gewisse der Zeit nach unbestimmte Münzen
von diesem Funde helleres Licht zu empfangen scheinen. Der
Fund, den ich wohlgeordnet aus der Hand des Herrn Dr. Kühne
zu Stettin, des Aufsehers der dortigen Sammlungen der Gesellschaft
für pommersche Geschichte und Alterthumskunde erhielt,
bestand zu mehr als fünf Sechsteln aus pommerschen
Geprägen, denen sich aber zahlreiche brandenburgische nebst
einigen andern deutschen und nicht wenigen livländischen anschlössen.
Der Stückzahl nach überwogen die Vierchen und
die ihnen im Aeußern nahe kommenden livländischen Artiger,
nach Hunderten zählten die Schillinge und halben Schillinge,
hauptsächlich pommerscher Herkunft, während die größte Münzsorte,
die Groschen, etwa 100 an der Zahl, ans dem brandenburgischen
Nachbarlande stammten; denn in Pommern hat
man dergleichen zu Anfange des XVI. Jahrhunderts bekanntlich
nicht geschlagen.
Genauer ist der Inhalt dieses kleinen Schatzes folgender:
1. Pommern.
Q. Vierchen. Garz, mit der Nessel im Schilde 224 St.
„ ohne Schildumfassnng 30 „
Gollnow 42 „
Pyritz 315 „
Stargard 182 „
Stettin 708 „
dazu treten undeutliche
') Unter diesen 5 mit der Inschrift K°A°v°I°0°II°N°Il)
8 mit ^°8°6°I°6°II°A°II) eine wie die andere nm den Greifenkopf.
(Anni, der Red.)