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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das Hundekorn. 387<br />

Klosters Eldena erblickt. Nicht min<strong>der</strong> auffallend ist es, daß<br />

in <strong>der</strong> Confirmation Herzog Wartislavs IX. von 1456 einfach<br />

^iniOQ^ statt linQ0QH oHnnm. gebraucht ist, obwohl es<br />

seinen oben angeführten Beträgen nach so benannt werden<br />

konnte und von seinen Söhnen auch so benannt ward. Wir<br />

kommen auf dieses Hundekorn weiter unten noch einmal zurück.<br />

Diese Fälle beweisen, daß das an die Landesherren entrichtete<br />

Korn aus eiuem Kloster, welches z. V. im Amte Ueckermünde<br />

Bedekorn genannt ward (s. oben), bisweilen anch als<br />

Hundekorn bezeichnet wurde. Ebenso kommt es aber auch vor,<br />

daß iu einem fürstlichen Amte das Hnndekorn Bede körn<br />

benannt wird. Z. B. in einem Register des Amts Grimmen<br />

ans <strong>der</strong> Zeit Herzog Philipps I. (f 1560) ^o) wird keine an<strong>der</strong>e<br />

Korneinnahmc genannt als:<br />

„Ahn Roggen: 3 Last 3 Dr. 4^2 Sch. Bedhekorn<br />

vnd körn vth <strong>der</strong> Mollen" (Mühle),<br />

„Ahn Garsten vnd Molte 2^2 Last 9 Sch.<br />

„Ahn Hauereu: 3 Last 1 Dr. 10 Sch. 1 Viert Hundekorne<br />

vnd Diensthaueren".<br />

Da hier ein Theil des Hafers als „Huudekorue" bezeichnet<br />

ist, fo bleibt nichts an<strong>der</strong>es übrig, als den Roggen, <strong>der</strong> hier<br />

Bedhekorn genannt wird, gleichfalls für Huudekorn anznsehen,<br />

wie auch sonst jenes „Bedhekorn" in Grimmenschen Amtsextracten<br />

Hundetorn hieß, wo kein Bedekorn aus dem Amte<br />

angegeben ward.<br />

Als Hauptergebniß unserer Untersuchung hat sich herausgestellt,<br />

daß das Huudekorn in Vorpommern ganz wie das<br />

Werlcsche in den drei Kornartcn: Roggen, Gerste und Hafer,<br />

gegeben ward. Es unterscheidet sich also wesentlich von <strong>der</strong><br />

Kornabgabe, welche sonst nachweislich in Süd- und Mitteldeutschland<br />

vielfach als ein Snrrogat für das Hundelagcr üblich<br />

war, stets aber nnr in einer Kornart, gewöhnlich in Hafer<br />

(daher „Hundshafcr" genannt), selten in Roggen geleistet ward.<br />

'^) Staatsarch. zu Stettin 8. r. Wolg. Arch. Tit. 82 Nr. 14. F. 34.

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