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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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326 Das Hundekorn.<br />

vereinbarte Pachthebnng war. Pachtkorn nnd Nedekorn waren<br />

die einzigen Getrcidehcbnngen, welche <strong>der</strong> Hnfe aufgelegt nnd<br />

nach <strong>der</strong> Hufenzahl eingefor<strong>der</strong>t wilrden nnd darin besteht ein<br />

wesentlichem Merknlal dieser Abgabe. Ebenso ist das Dreierlei-<br />

Korn bei Getreidehebungen ein speeifisches Merkmal für Kornpacht<br />

o<strong>der</strong> Kornbede. An<strong>der</strong>e Abgaben, die wie die Iagddienste<br />

ans persönlichen Verpflichtungen herrührten, konnten we<strong>der</strong> den<br />

Hufen anfcrlegt, noch in eine an<strong>der</strong>e Getreidcart umgewandelt<br />

werden, als worin sie bisher geleistet wnrdcn. Eine Verpflichtung<br />

znr Hnndefütterung mit Haferbrot würde Niemcmd an<strong>der</strong>s<br />

als mit dem entsprechenden Quantnm von Haferkorn abgelöst<br />

haben, o<strong>der</strong> sich haben ablösen lassen. Es ist mir kciu Beispiel aus dem<br />

übrigen Deutschland bekannt, worin es je an<strong>der</strong>s gewesen wäre.<br />

Die Kornpacht nnd Bedekorn reservirten sich die Fürsten<br />

nicht überall in ihrer ganzen Vollständigkeit, son<strong>der</strong>n nnr so<br />

viel davon, als sie zur Erhaltung nicht bloß des Marstalls nnd<br />

<strong>der</strong> Iagdhnnde, son<strong>der</strong>n überhaupt für deu Staats- und Hofhanshalt<br />

gebrauchten, da die Beamtenbesoldnngen, Gehälter <strong>der</strong><br />

Hofdiener resp. bis zum 17. Jahrhun<strong>der</strong>t hin größtenteils in.<br />

Natnralien bestanden.<br />

Für dieses znr Kammer fließende Reservatkorn wurde in<br />

Brandenburg, pa.i'8 i)i'0 toto, <strong>der</strong> Name „Hundekorn" üblich<br />

und fand von da wahrscheinlich dnrch den Herzog Wartislav IX.,<br />

<strong>der</strong> mehrere Jahre seiner Ingend bei seinem Oheim, dein<br />

Kurfürsten Friedrich I. von Hohenzollern verlebte, in dem von<br />

1368—1479 bestehendenHerzogthnmWolgast diesseits <strong>der</strong>Swine<br />

Eingang, während in dem übrigen Pommern, nämlich im Herzoge<br />

thnm Wolgast jenseits <strong>der</strong> Swine nnd in dein Herzogthnm Stettin,<br />

das 1464 ausstarb, zwar wohl dieselbe Sache, aber nicht <strong>der</strong> Name<br />

„Hnndekorn" für dieselbe bestand. Anch hier rescrvirten sich die<br />

Fürsten das zn ihrem Hof- nnd Staatshanshalt nöthige Getreide in<br />

n^tni'i^ zogen es aber fort uuter dem alten Namen Pachtkorn<br />

nnd Bedekorn znr Kammer ein. Das was die Fürsten für<br />

ihre Zwecke sich nicht in nlitni'li rescrvirt hatten, war in Geld<br />

umgewandelt, und es findet sich deshalb nnter dem Pachtgcldc<br />

und <strong>der</strong> Geldbede nicht immer <strong>der</strong> reine Hnfenzins und die

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