Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Herzogs Vogislav X. in den Orient. 271
d'Anghiera, welcher im Jahre 1501 als spanischer Gesandter
auf einer solchen Galere von Venedig nach Alexandrien schiffte.
Mit diesem Bericht hat Casoni die schon erwähnten dialogai
8ii11^ militi^ iQHi-ittiinH des Christoforo Canale und zerstreute
Angaben des alten ^ und des jüngeren Sanudo in Verbindung
gesetzt und auf diesem Wege ein Bild der F^ioi-o Fro886
entworfen, das für uufere Zwecke vollständiger nicht sein kann,
uud dem wir folgcude Angaben entnehmen.
Während die Fusten kleine einmastige Zweirudercr, ^) ^^e
ino^^^uo und d3.8t^i'ä0 dreirudrige Fusten und die
Lottili größere Bastard-Galcren von über 130 Fuß
Länge waren, führte die ^a.1oi'A Zi'038^ oder g^loH^^^ du
m6i'0Hn^ mehrere Masten, war aber sonst nur durch ihre
Größenverhältnissc von den übrigen Galerenartcn verschieden.
Sie maß über 170 Fuß in der Länge, das gewöhnliche Maaß
war 175; die vorschriftsmäßige Zahl ihrer Ruder und Ruderknechte
betrug zu der uus angehenden Zeit 150, ihrer sonstigen
Mannschaft an Seeleuten ungefähr 50 Köpfe, fo daß sich die
ganze Besatzung ans etwa 200 Mann belief. Wurde fie
aber für Kriegszwecke in Anspruch genommen und bemanut, so
betrug die Besatzung gegen 300 Köpfe, von denen indessen ein
Theil auch als Schiffshandwerkcr uud Artilleristen verwandt
wurde. Die durchschnittliche Tragfähigkeit der schweren Galere
wird ans 1000 venetianische Botte oder 500 Tonnen angegeben,
die Botta zu eintausend Pfund gerechnet. Bei voller
Ladung konnte nur die Hälfte der Waarcu im sogenannten Ranni
ihreu Platz finden, die andere Hälfte mnßte auf Deck bleiben,
wobei dann auch das Vordercastell in Anspruch genommen
wurde, loie das Schicksal beweist, von dem der Kleidertoffer des
kleinen Zorzi betroffen wurde.
Die, wie gesagt, erst nach 1480 aufgekommenen schweren
Galercn waren die ersten Kauffahrer, welche zugleich für den
^) Doch waren mir die Portolati zwcirndrig geordnet, die übrigen
Galeotten waren Einrnderer.
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