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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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286 Actenstücke zur Reise<br />

erwähnten Grittischen Wappen: getheilt, in den: oberen Felde<br />

einschwebendes Kreuz; ein gleicher Schild steht über dem in<br />

den Garten führenden Thor.<br />

Nach alledem erscheint die Cü. Gritti als eine sehr geeignete<br />

Wahl zur Herberge unseres Herzogs. Warum aber die<br />

Wahl gerade auf diese Casa fiel, ist nicht zn sagen. Die<br />

fremden, Venedig besuchenden und von <strong>der</strong> Republik bewirtheten<br />

Fürsten wurden dnrch alle Zeiten hindurch bald in<br />

diesem bald jenem Adelshanse untergebracht; nnr zufällige Umstände<br />

scheinen bei <strong>der</strong> Auswahl entschieden zu haben. Ohne<br />

Zweifel waren die Häuser zu solchen Zwecken von ihren Eigenthümern<br />

den: Staate gegen Entgelt znr Verfügung gestellt nnd<br />

standen entwe<strong>der</strong> in Folge zeitweiliger Abwesenheit <strong>der</strong> Besitzer<br />

o<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en Ursachen leer, so jedoch, daß es an <strong>der</strong> vollständigen<br />

Ausstattung nicht fehlte. Malipiero erzählt, wie<br />

um diese Zeit im Senate <strong>der</strong> Antrag gestellt worden sei, man<br />

solle, zur Kostenersparnis, den reichen Benedietinern auf <strong>der</strong><br />

Insel S. Giorgio maggiore aufgeben, ihre Kornspeicher in<br />

einen Palast umzubauen, welcher den fremden Fürstlichkeiten<br />

zur Herberge dienen könne. Doch ging <strong>der</strong> Vorfchlag nicht<br />

dnrch. Die Insel S. Giorgio liegt neben <strong>der</strong> Insel Giudeeea,<br />

wie diese von Venedig und von dem Dogenpalast durch eiue<br />

breite Wasserfläche getrennt. Solche Lage empfahl sich in<br />

doppelter Hinsicht zu dem fraglichen Zweck, sie erleichterte die<br />

Überwachung und bot den passenden Raum für die Anfahrten<br />

und Auffahrten mit den Prachtgondeln <strong>der</strong> Signoria, mehr<br />

noch als die Lage am sogenannten großen Canal, an welchem<br />

die meisten Paläste gelegen sind, von denen bei Fürstenbesnchen<br />

als Herbergen Meldung geschieht.<br />

Wir berühren zum Schluß noch eiuen scheinbaren Wi<strong>der</strong>spruch.<br />

Nach den pommerschen, von Malipiero bestätigten<br />

Angaben war die Casa Gritti o<strong>der</strong> die Casa Zane von <strong>der</strong><br />

Signoria für den Herzog eingerichtet und in Vereitschaft<br />

gestellt worden. lind doch lesen wir bei Sanudo, daß<br />

<strong>der</strong> Doge dem Herzog sein Vedauern aussprach, nicht

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