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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das tznndekorn. 343<br />

die Universität aus Hinrickshagen damals keine an<strong>der</strong>e Hebungen,<br />

als 61 Mk. „stände Pechtc" nnd 1 Last 9 Scheffel „Korn",<br />

und zwar 2 Drömt 11'Scheffel Roggen, ebenso viel Gerste<br />

und ebenso viel Hafer. Die Differenz zwischen 1 Last 4^/2<br />

Sch. und 1 Last 9 Sch. wird sich aus eiuem verschiedenen<br />

Scheffelmaße hinreichend erklären. Vgl. unten im Abschnitt VIII.<br />

Die Bedeutung des Wortes „hnndckorne" in obiger Urkunde<br />

ist streitig geworden. Es handelt sich nm die Frage,<br />

ob es zn den „in Beziehnng ans die Jagd obliegenden Diensten<br />

und Leistungeu" gehört, welche „alle" durch das Gesetz betr.<br />

die Ablösung <strong>der</strong> Rcallasten n. s. w. vom 2. März 1850<br />

(§. 3, 6) „ohne Entschädigung aufgehoben" sind.<br />

1.<br />

Diese Frage ist zunächst ^. verneinend beantwortet von<br />

dem weiland Archivar Dr. Klempin in einem vom 31. October<br />

1873 datirten Bericht, in welchem <strong>der</strong>selbe einer früheren Ansicht,<br />

als ob „das Hnndckorn eine ans den vormals slavischen<br />

Dörfern solcher Gegenden, wo <strong>der</strong> Herzog Jagd zn treiben<br />

pflegte, lastende Abgabe" sei, „wodurch die uralte Pflicht, die<br />

Hunde bei sich zu füttern, durch jährliche Lieferung von zwei<br />

bis drei Scheffeln Hafer an den Hof zu Brod für diese Bestien<br />

abgelöst werden mußte", — die Wahrnehmung entgegenstellt, daß<br />

dasselbe Korn aus gar vielen schon durch ihre Namen als<br />

deutsche Anlagen zu erkennenden Dörfern Neuvorpommerns<br />

erlegt sei, und seine eigene Behauptung:<br />

„Das Hundekorn entstand nicht durch Umwaudclung von<br />

Iagddiensten in Naturalliefcrung von Getreide",<br />

durch zwei Gründe stützt, nämlich<br />

H. „daß in den Kloster guter n (bei <strong>der</strong>en Vergabung an<br />

die Klöster alle weltlichen Lasten und speeiell auch die<br />

Iagddienste aufgehoben waren), seitdem sie nach <strong>der</strong><br />

Reformation in den Domanialbesitz <strong>der</strong> Herzoge übergingen,<br />

die althergebrachten theils in Pacht-, theils in<br />

Nede--Korn bestehenden Getrcidclieferungcn<br />

ebenfalls in Hundekörn umgetauft wurden".<br />

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