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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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210 Actenstücke zur Reise<br />

Weise <strong>der</strong>selben ein sehr bedenkliches Ansehen hatte. Nachdem<br />

ich so bis 1 l Uhr Vormittags ^) diesen an<strong>der</strong>n Kurs eingehalten<br />

hatte, ging mir <strong>der</strong> Wind aus und die Windstille blieb.<br />

Es währte nicht lange und wir hatten vom Spiegel her zwei<br />

von den Fnsten zu Seiten nnd wurden angerufen von ihnen,<br />

wer wir wären: Ich antwortete: eine Pilger-Galcre von<br />

Venedig, was sie übrigens schon an den Flaggen hatten<br />

sehen können, die ich hatte aufziehen lassen, nämlich <strong>der</strong> Flagge<br />

des h. Marens ^5) an Segelstange nnd Flaggenstock,'^) uud<br />

<strong>der</strong> Flagge mit dem Standartenkrenz. ^) Ich fragte nuu<br />

sagen die an<strong>der</strong>en Berichte von dieser Umkehr nichts; Zorzi's Erwäh-<br />

nung <strong>der</strong>selben bewahrt vor den allergrößten Wirrnissen über den<br />

Gang <strong>der</strong> Begebenheit.<br />

^) I^ino ä. iiors 6 6i Fioi-uo, also zwei Stunden hindurch; uuter<br />

den Umständen, bei dem vermuthlich bereits nachlassenden Winde und<br />

<strong>der</strong> geringen För<strong>der</strong>ung, welche Ru<strong>der</strong>kraft einer ^lin. gi'ossil. zn<br />

bringen vermag, wohl keine dentsche Meile Weges.<br />

155) Ein geflügelter goldener Löwe mit einem aufgeschlagenen Buch<br />

in <strong>der</strong> Pranke. Der Löwe wird bald iu iimogtH, d. h. mit dem ganzen<br />

Leibe von vorn, bald nnr mit nach vorne gewandtem Gesicht, bald<br />

sitzend, bald stehend, bald schreitend dargestellt, auch kommt er mit<br />

einem Krenz o<strong>der</strong> einem Schwert in <strong>der</strong> Tatze vor, nnd über die rich«<br />

tige Farbe des Fahnentuchs herrschen heute uoch Zweifel. Vgl. G.<br />

Orlandini, I^olii^wu« Luiia düiMLi-u. inuuioipg.1o äi V6U62ia, 1877.<br />

Herr O. entscheidet sich, mit Recht wie mir scheint, für das rothe<br />

Fahnentuch. Die venetianische Seeflagge war ohne Zweifel im 15).<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t ohne Ausnahme roth und nichts berechtigt zn <strong>der</strong> An-<br />

nahme, daß die Kanffahrer andre geführt hätten. Uebrigens hatten<br />

die Capitane, felbst die auf deu Kriegsschiffen, das Recht, bezw. die<br />

Pflicht, ihre eigene Wappenfahne zn führen. Die Verordnung dazu<br />

findet sich bei Sanndo I^VI. S. 333 nnd ist vom Jahre 1532, hat<br />

aber sicher diesen Brauch nicht erst eingeführt.<br />

^') lu ventanno ot iu 8t^x0 ; bei Malipi^ro: 8t^a; lanter jetzt<br />

ganz abgekommene nnd unverstandene Ausdrücke. In v«uwm^ ist<br />

eine Flagge, weuu sie am oberen Ende <strong>der</strong> meistens fast fenkrecht an<br />

dem Mäste schwebenden mächtigen Naen befestigt ist, dem Winde ein<br />

freieres Spiel als die Flaggen an <strong>der</strong> 8t^l, d. h. entwe<strong>der</strong> an dem<br />

Flaggenstock anf <strong>der</strong> Mastspitze o<strong>der</strong> znr Seite <strong>der</strong> wmw. dem Zelt-<br />

dach des Hinterdecks, wehend.<br />

^) Im weißen Tnch ein rothes einfaches Kreuz, das alte allge-

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