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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Herzogs Vogislav X. in den Orient. 285<br />

Abgesehen von den soeben gemachten Einschränkungen<br />

steht die C^. Gritti aber noch banlich in demselben Zustande<br />

vor nns, loie sie damals gewesen sein mnß, als Herzog Bogislav<br />

mit den Scinigcn an jenem Novembcrabcnd, sroh ohne<br />

Zweifel, mit Gottes Hülfe so weit gediehen zu sein, daselbst<br />

einzog, kein Prachtban, doch immer „ein stattlich Hans" wie<br />

die pommersche Quelle bei Kanzow sie nennt. Die Casa<br />

Gritti ist dreistöckig, etwa 40 Fuß hoch und 50 Fnß breit<br />

nnd tief. Der Hof ist ein fast gleichseitiges Viereck von 25<br />

Fuß Weite; <strong>der</strong> Garten ebenso breit und wie gesagt nngefähr<br />

100 Schritt lang. Der gothische Stil, in dem <strong>der</strong> Ban ansgeführt<br />

ist, entspricht <strong>der</strong> Weise, die hier im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

nnd bis znr Mitte des folgenden üblich war. Mit Ansnahme<br />

<strong>der</strong> kleinen viereckigen schlichten Fenster des Unterstocks, in dein<br />

sich nach italienischem Brauch keine Wohnungen befinden, sind<br />

sämmtliche Fenster spitzbogig geschlossen, aber nicht bis znm<br />

Boden des Zimmers hcrabgehend, son<strong>der</strong>n einige Fuß über<br />

demselben mit einem Fcnsterstein endend, <strong>der</strong> auswärts von<br />

zierlichen Consolen getragen wird. Die Mancrn sind Ziegelstein,<br />

<strong>der</strong> überkalkt ist; alle Einfassungen, sowie die Säulen<br />

nnd Pfeiler <strong>der</strong> Finestroni und des Balkons von weißlichem,<br />

i'strischcm Marmor. Beson<strong>der</strong>s ansprechend ist die Nanmverthcilnng<br />

an den zwei oberen Stockwerken <strong>der</strong> Hanptfront.<br />

Ganz nahe am Finestrone steht noch zii je<strong>der</strong> Seite je ein<br />

weiteres Fenster nnd sodann nur noch eiues, in jenem weiteren<br />

Abstand von jenem, welcher den romanischen Banten ein<br />

so viel ansprechen<strong>der</strong>es Ansehn giebt als den nordischen, des<br />

Sounengenusscs bedürftigeren Wohnhäusern. Die Finestroni<br />

bestehen ans je vier einzelnen Fenstern bczw. aus drei Rundsänlcn,<br />

die mit zierlichen Capitalen geziert sind, und aus zwei<br />

entsprechenden Pilastcrn, welche das Fenster links und rechts<br />

abschließen. Im Hauptstock sind die Fenster, nach hiesiger sehr<br />

wirkungsvoller Gewohnheit, rechtwinklig eingefaßt, uud die Einfassnngcn<br />

in zierlichem Kerbschnitt; alles einfach aber würdig<br />

nnd hübsch. In <strong>der</strong> Mitte des Hofes zeigt sich ein sehr gefälliger<br />

Brunnentelch, iu Gestalt eiucs Capitals, mit dein schon

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