Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das bundekorn. 345
tigen und weiter zu begründen unternommen. Da Nur auf
seine Ausführungen noch weiterhin Zurückkommen müssen, so
begnügen wir uus hier, seme Resultate wörtlich anzugcbeu:
1. „In bäuerlichen Kreisen hat die Verpflichtung znr
Fütterung von „(fürstlichen)" Jagdhunden in Pommern
nur deu Freischützen und Müllern obgelegen, und diese
Verpflichtung ist nie in als abgelöst worden".
2. „Eine Jagd abgäbe „Hundckorn" hat in Pommern niemals
bestanden".
3. „Hundelager waren in Pommern nicht üblich, dagegen
fanden die Ablager statt; diese sind abgelöst, nnd
die Ablösungen finden sich in den Amtsregistern unter
dem Titel „Ablager".
4. „Das in Pommern vorkommende Huudekorn ist eine
Pacht- uud Vedckornhcbung und hat zur Jagd
nicht die mindeste Beziehung".
Es liegt nnn dem unterzeichneten Referenten ob, nach
Einsicht des Klempinschen Gutachtens über die Richtigkeit dieser
am Schlüsse aufgestellten Behauptungen ein anderweitiges motivirtes
Gutachten abzugeben.
ii.
Die Hauptfrage, nm welche es sich hiebei handelt, ist
also diese:
Was bedeutet das Wort Hundekorn um die Mitte des
15. Jahrhunderts in Neu-Vorpommern?
Klempin hatte schon in seinem ersten Gntachten seine Aufgabe
wesentlich auf Vorpommern beschränkt, da nach seiner Behauptung
die Bezeichnung: Hnndekorn nur iu dem Hcrzogthum
Wolgast dicsseit der Swinc snicht aber „im Herzogthum
Wolgast jenseit der Swinc und in den: Herzogthnm Stettin,
das 1464 ausstarb") üblich war, und das Dorf Hinrichshagen
zwischen Greifswald und Stralsund, also in dein vormaligen
ruyanischen Fürstentum, belegen ist. In den Entscheidnngsgründcn
zu dem Urtheil erster Instanz wird dagegen auf einen
urkundlichen Beweis in Bezug auf das Huudekorn in Neu-
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