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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das Hundekorn. 435<br />

Ob die Sachsen, welche in Folge <strong>der</strong> Kriege Heinrichs des<br />

Löwen uud <strong>der</strong> dadurch hervorgerufenen Verwüstung ihrer heimathlichen<br />

Län<strong>der</strong> nach den Gestaden an <strong>der</strong> Ostsee zogen, wo<br />

sie von den Pommern-Herzögen mit offenen Armen aufgenommen<br />

wnrden, den neueu Namen Huntkorn nach den Wendenlän<strong>der</strong>n<br />

gebracht haben, mag dahm gestellt bleiben; ich bezweifle<br />

es, weil in Nicdcrsachsen an <strong>der</strong> mittleren und unteren<br />

Elbe, so viel wir wissen, <strong>der</strong> Centcnar, die Hun<strong>der</strong>tschaften, also anch<br />

wohl Abgaben, welche nach dem Huuucn benannt waren, nicht cxistirt<br />

haben mögen. Aber auch die Sachsen werden sehr geneigt gewesen<br />

sein, deutsche Bezeichnungen sich anzueignen, welche von an<strong>der</strong>n<br />

deutschen Stämmen eingeführt waren, die uuu mit ihnen vermischt<br />

die germanischen Kolomeen in den Wendenländcrn bewohnten.<br />

Die Einwan<strong>der</strong>er ans Franken und vom Nie<strong>der</strong>rhcin aber<br />

lamcn aus Län<strong>der</strong>n, in welchen <strong>der</strong> Huuue die Abgaben früher<br />

erhoben hatte o<strong>der</strong> (am Nie<strong>der</strong>rhcin) zur Zeit <strong>der</strong> Kolonisation<br />

Pommerns noch erhob.<br />

Der Apostel <strong>der</strong> Pommern war <strong>der</strong> Bischof Otto von<br />

Bamberg. Wir wissen, daß er bei seinen zwei Bekehrnngsreisen<br />

nach Pommern mit nicht unbedeutendem Gefolge kam und daß<br />

durch seinen Einfluß deutsche Ausiedelungen in Pommern angelegt<br />

wurden. Mögen die letzteren zunächst auch vorwiegend<br />

von Klerikern bewohnt gewesen sein, so zogen doch diese später<br />

an<strong>der</strong>e Kolonisten in das Land; jedenfalls bildeten die Franken<br />

in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Germanisirnng Pommerns einen nicht unerheblichen<br />

Theil <strong>der</strong> Kolonisten.<br />

Noch wichtiger für uns ist die Einwan<strong>der</strong>ung vom Nie<strong>der</strong>rhcin.<br />

In den nie<strong>der</strong>rhcinischcn Län<strong>der</strong>n war, wie nur aus<br />

den erhaltenen Urkunden bestimmt wissen, "^) zur Zeit <strong>der</strong><br />

deutscheu Einwan<strong>der</strong>ung nach Pommern <strong>der</strong> Hun noch eine bekannte<br />

Persönlichkeit; am Niedcrrhein wurde noch damals von<br />

ihnen Huntheller und Huudswein erhoben. Die Einwan<strong>der</strong>uug<br />

vom Nie<strong>der</strong>rhcin ging aber, wie wir ebenfalls wissen, vorzugs-<br />

^-) Vergl. oben Amn. l9^.

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