Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das Hundekorn. 455
Nachtrag. ')
In der Einleitung uud in dem Anhange habe ich mitgetheilt,
daß die Annahme, Hnndekorn sei stets eine Iagdabgabe,
bisher die herrschende gewesen sei; ich will aber nicht
unerwähnt lassen, daß diese Ansicht schon in älterer Zeit als
eine unrichtige bezeichnet ist. So z. B. referirt Stavcnhagcn
in seiner „Topographischen und Chronologischen Beschreibung
der Stadt Anklam, Greifswald 1773," den Inhalt
eines Vergleiches, welchen die Stadt mit dem Kloster Stolp
im Jahre 1348 „umme de Elven Pundt Koru-Geldeß tho
Gellende" abgeschlossen hat, mit folgenden Worten (S. 180):
„daß das Kloster die Hebung des Korngeldes zu Gellendin,
welches man zu uuserer Zeit mit II n recht
Hundekorn nennt, so lange behalte bis die Stadt
ein gleiches Korngeld in des Klosters Güter angekauft
und sür die Gcllendinschc Hebung vertanschct habe."
Anch scheinen schon ältere Schriftsteller bei Erwähnung
der Kornhebungcn für die Iagdbcrcchtigten darüber Zweifel
gehabt zu haben, ob diefe Hebungen nicht vielmehr mit der
Gerichtshcrrlichkcit zusammenhängen. Dergleichen Andeutungen
finde ich z. B. in Lsäoläi t1i083>ui'ii8 ^ractionZ 6ä. Diot-
Iioi'i' ot ^ritZoli) ^0i'iuil). 1679^ 8iil) voci^. Forst,
Forstliche Obrigkeit (S. 260 ff.) uud Vogthaberen (S. 972.
S. 613: „In
t moclii, Iagthabern, Forsthabern. Ii
Hundshabcrn.") Vielleicht ergeben weitere Forschungen,
daß anch die als Hu nd e Hafer bezeichnete Abgabe cille Iagdabgabe
nicht ist und daß die in dieser Veziehuug vou Di'. Klem-
Pin gemachten Einränmuugcn schou zu weit gehen.
^) S. S. 316 Anm. 0.
Di'. Kiihne.
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