Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Das tzundekorn. 377
alle Sommerbede, Pro Hufe 6 ß.,
alle Münzpfennige „ „ 6 Pf.,
endlich von jeder Hufe ein Huhn und vier Eier und allen Dienst
„Vndc allcnr dat, dat n?y an dessen dorpen Vndc
höucn nacfcschrcucn hat Hebben." ^)
Ganz ähnlich lautet derselben Herzoge Pfandbrief über das
Dorf Dersekow von demselben Tage, ^) nur daß es hier heißt:
^van ^cvoclkcn houcn rvoe schere! rocscfhel^) troe
schepel Fersten r»nde t'we schcpel Haueren hundeforncs"
))Ulle iar Vproborende vppesunte M^chelis
dagh."
1403 verpfändeten dieselben Herzoge ^alle bedc vndc hrn^dekorne
des cshanycn dorpes ^.odcssyn" (Lossin), und
wiederum von jeder Hufe sechs Scheffel ^dr^erleye kornes."^)
Die Aehulichkeit dieses Hundckorns mit dem im Werleschen
springt in die Augen, namentlich ist zu beachten, daß es
regelmäßig aus dreierlei Korn, und zwar genau oder fast
gleichviel von jeder Kornart, besteht. Dagegen scheint der
Betrag jeder Kornart nicht immer gerade zwei Scheffel betragen
zu habeu, wie wir es im Werleschen fanden, so daß
man hieraus nicht so ohne Weiteres z. V. folgern kann, daß,
wenn Hinrichshagen im Jahre 1454 eine Last 4V2 Scheffel
dreierlei Korns Hundekorn entrichtete, das Dorf ^v^^
Zinshufen gehabt haben muß.
Um Zu zeigen, wie weit noch in späterer Zeit die Behauptung
zutrifft, daß in der Regel, wo man nicht dnrch eine
kleine Verschiebung des Betrages (je nach der Vodenbeschaffenheit
oder um Vruchtheile des Scheffels zu vermeiden) ausglich,
das Hundekorn aus Roggen, Gerste und Hafer zu gleichen
Theilen gegeben ward, setzeu wir den Gesammtbetrag des
Hundekorns aus den Aemtern hierher:
Lisch, Behr Urk. III S. 141.
Daselbst S. 143.
Daselbst S. 151.