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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Meinodiendiebstahl. 14?<br />

auf <strong>der</strong> Nordseite verlassen, einen Haken geschlagen hatte und<br />

statt die Richtung nach Ueckermünde beizubehalten, auf die<br />

rechte O<strong>der</strong>seite übergetreten war. Einer <strong>der</strong> ausgesandten<br />

Späher, Jochim Woetke, konnte nämlich schon am 24. Juni<br />

brieflich an den Herzog berichten, daß er nach seiner Ankunft<br />

in Königsberg i. N. am Morgen dieses Tages dort gehört<br />

habe, ein Malergeselle ans Stettin sei am 22. nach Sonnenuntergang<br />

in die Schenke zu Schönfließ gekommen^). Er<br />

habe sich sofort an Ort und Stelle begeben und fei dort von dem<br />

Schenkwirth Elias Weichersdorf berichtet worden, sein Gast,<br />

dessen Gestalt und Habit auf Martin paßte, habe bei ihm genächtigt,<br />

sich nach dem Wege nach Berlin erkundigt und sei<br />

am 23. vor Tagesanbruch weiter gegangen. Die Zeche habe<br />

er noch am Abend mit „neuen Gröschlein" bezahlt, dabei<br />

etliche <strong>der</strong>selben nnd ein „Register" fallen lassen; von letzterem<br />

aber habe inzwischen Jemand ein Stück abgerissen, um sein<br />

Gewehr zu laden, so daß kein Name mehr darauf zu lefen<br />

sei. Dies „Register" und einige beiliegende Zettel nahm<br />

Woetke an sich und befinden sich diese Stücke bei den Acten;<br />

<strong>der</strong> Schenkwirth irrte aber, wenn er glaubte, ersteres enthalte<br />

keine Namen nnd sei daher wcrthlos, denn das aus 55 Schmalfolioblättern<br />

bestehende Heft ist nichts an<strong>der</strong>es als das Notizbuch<br />

des Christoph Schreiber, bei dem Martin in Arbeit<br />

stand und enthielt nicht nur den Namen des Besitzers, son<strong>der</strong>n<br />

auch den des Diebes. Bl. 18 fängt an: „Anno 1571 m. g.<br />

H. H. I. F. ^) habb ich Christofer Schreiber diese nachfolgend<br />

Arbeit gemacht" ?c, und auf Bl. 8 ist das dem David Martin<br />

von feinem Meister eröffnete Vorfchußconto verzeichnet, beginnend<br />

mit: „Davit Mertes gegeben auff Rechenschafft ^/2 Daler<br />

zu Ramins, noch ^/2 Daler, darnach 1 Ortzdaler, darnach<br />

n) Schönfließ liegt schon jenseit <strong>der</strong> pommerschen Grenze in <strong>der</strong><br />

Neumark, zwei kleine Meilen östlich von Königsberg und in gra<strong>der</strong><br />

Linie etwa sieben Meilen von Stettin entfernt.<br />

v) —meinem gnädigen Herrn Herzog Johann Friedrich.

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