Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

.Herzogs Vogislav X. in den Orient 265
erwähnte, denselben hoch nnd steil überragende Vorderdeck-
eastell oder Vordercastell, ^) welches als Hauptbollwerk der
Wehrkraft des Schiffes diente und ans den Kriegsschiffen mit
allerlei Schießzcug ^") versehen war. Doch konnte der Sporn
nnr bei Gegnern mit noch niedrigerem Bord in der angegebe-
nen Weise beim Entern gebraucht werden, da seme Höhe über
dem Wasserspiegel nur wenige Fnß bctrng; hochbordigen Feinden
gegenüber wnrde derselbe als Widder gebraucht. Auch vom
Hinterdeck war ein Theil, nämlich der zunächst an den Raum
der Ruderer stoßende, als Castcll eingerichtet. ^) Ms 5^
Handclsgaleren diente dieser Raun: zum Aufeuthalt der vor-
nehmeren Mitreisenden; er war ringsum mit Bänken versehen
nnd von einem Geländer umschlossen und wurde darum Spalliera
genannt. Diese ohne Zweifel mit einem Tuch überspaunte
Spalliera ist also der Raum, in welchem wir uns auf der
Iaffa-Galere die pommcrsche Gesellschaft den Tag über zu
denken haben. Auch war jene Einsteigetrcppe hier, zii jeder
Schiffsseite eine, an welcher der gefährliche Streit mit den
stürmenden Ianitscharen bestanden wurde. Gleich hiuter diesem
bevorzngtcn Ramn lag die Tenda, das Capitänszelt. Dasselbe
war dnrch prächtige Ausstattung als Ehrenstättc hervorgehoben:
die Tenda bildete anch den erhabensten Raum der ganzen
Galere, während der vorderste Schiffstheil, der Bugsporn mit
seiner Plattform, deren niedersten ausmachte. Die Profillinie
des Schiffes senkte sich also in mehreren scharfen Absätzen
oder Brüchen von hinten allmählig nach vorn, im Verein
mit den mächtigen Segeln ein sehr eigenartiges, zugleich stolzes
wi-j'» di .>I:lriii:l, Mailand 1813, 3 Bde. —
C. A. Marin, Lwriü civile ^ ^mi. dd oolnuierow :n'co