Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

376 Das Huttdekorn.
von einer Anzahl Hilfen enthalten, war in der Regel keine
Veranlasfnng, den Betrag des Hnndekorns zn specifieiren;
aber in einzelnen Fällen ist es doch gefchehcn.
Z. B. 1384, am 13. Januar, verpfändete Herzog Wartislav
(VI.) dem Rathmann Vinccnz Wicbold zn Greifswald
„alle bede, alle hundekornc" von acht Hnfen zn Zarnewanz,
von zwei Hnfen zn Zettelwitz nnd von zwei Hufen zu
Caudelin,
„alze van ener iervelken (—jeglichen) huue dre
mark vnde zos sccpcl Hundekorns alle iar
vproborcnde ro zrune Mycheles dacshe^ vnde
allen dcnest ouer de vorbenumeden huuen.^^)
Die Bede betrug also pro Hilfe 3 M., das Hundekorn genau
wie im Wcrlefchen sechs Scheffel. Nebrigens bemerken wir,
daß der Herzog in, dieser Urkunde keine andere Kornabgabe
von diesen Hnfen erwähnt, aber sich und seinem Vetter ausdrücklich
nichts darin vorbehält.
In einer andern Urkunde Volt demselben Tage verpfändet
derselbe Herzog einem andern Bürger aus Greifswald „alle
bcde vnde alle Hundekorne an deine dorpe ro Groren
Auch hier eutrichtete die Hufe 3 M. Bede und sechs
Scheffel Korn; der Zahluugstermiu war gleichfalls Michaelis.
Aehnlich finden wir es in einer andern Gegend. Nm
7. Januar 1402 verpfändeten die Herzoge Barnim (VI.) nnd
Wartislav (VIII.) aus dcu Dörfern Stilow, Ghustebyn und
Vicrow:
„alle hundekorne, van ener )?sl)?ken houe
desser naschreuenen dörpc sos schepel dreverle)?e
kornes^)
ferner alles Holzgeld, pro Hufe 8 ß.,
alle Markbede, „ „ 1 M.,
Lisch, Vehr Urk. NI. S. 72.
Daselbst S. 76.