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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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254 Actenstücke zur Reise<br />

soll (S. 3l)9) eine ilirchc des h. Nicolans nnd in ihr cinc<br />

<strong>der</strong> h. Maria geweihte Kapelle gewesen sein nnd Herr Christofs<br />

Polentzki, <strong>der</strong> im Gefechte gebliebene Landvogt zn Schivelbcin,<br />

soll in ihr begraben worden sein. Dann müßte dieser Schlnpfwinkel<br />

<strong>der</strong> türkischen Seeräuber eine größere, anch von Christen<br />

bewohnte Ortschaft gewesen sein nnd ihr Fehlen auf unsern<br />

sämmtlichen Karten wäre nicht zu begreifen. Weiter wird sS.<br />

315) von Dalmer erzählt, auf ihrer Rückkehr von Jaffa habe<br />

die Galere dort mit dem Herzog und seiner Gesellschaft ganze<br />

acht Tage gelegen „um <strong>der</strong> Türken willen, die da umher segelten".<br />

Aber schon diese letztere ganz wi<strong>der</strong>sinnige Angabe genügt,<br />

uns über die Zuverlässigkeit des angeblichen Dalmer,<br />

„welcher allerwegen mit dabei gewesen" sein soll, anch hier<br />

die Angcn zu öffnen: die Galere soll, ans Furcht vor den<br />

türkischen Räubern, in <strong>der</strong>en Hauptquartier ganze acht Tage<br />

hindurch Schutz gesucht nnd gefnndcn haben, während in <strong>der</strong><br />

Nähe ein, zum Theil wenigstens, venetianischer Hafen mit<br />

einem befestigten venetianischen Schlosse lag. Offenbar ist<br />

diesmal, was <strong>der</strong> Verfasser o<strong>der</strong> Verarbeiter des Textes von<br />

dem Hasen von Casa di Sani Angelo sagt, auf die Stadt<br />

Caudia zu beziehen, wo anch die Kanzowschen Texte den gefallenen<br />

Landvogt beerdigen lassen. Auch lassen dieselben die<br />

Galere auf dem Heimwege wie<strong>der</strong> die Stadt Candia anlaufen,<br />

während <strong>der</strong> angeblich Dalmerfche Text von solchem wie<strong>der</strong>holten<br />

und durch die Rücksicht auf die dort zurückgelassenen<br />

Kranken gebotenen Besuche <strong>der</strong> Stadt uichts weiß. ^)<br />

Wir suchen uunmehr die Stelle näher zu bestimmen, an<br />

welcher im Canal von Cerigo zwischen Cap Spathi und Cap<br />

295) Der sogenannte Dalmersche Bericht ist unverkennbar aus zwei<br />

verschiedenen Berichten zusammengesetzt nnd umgeschrieben worden.<br />

Daß ein „Martin Dalmer Notar" überall dabei gewesen, findet, soviel<br />

mir bekannt ist, in sonstigen Thatsachen keine Bestätigung. Wenn ich<br />

nicht irre, ist S. 315, Z. 9 <strong>der</strong> Gallustag (l6. Ott.) von <strong>der</strong> Ankunft<br />

in Stadt Candia nnd <strong>der</strong> Z. 21 genannte Tag <strong>der</strong> Eintausend<br />

Jungfrauen (^1. Oct.) als <strong>der</strong> Tag zu verstehen, an welchem die<br />

Galere den Hasen bei Cap S. Angelo passine. Für Candia blieben<br />

dann keine acht, son<strong>der</strong>n nur etwa drei Tage übrig.

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