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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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434 Das.Hundekorn.<br />

nischen, freilich weit verbreiteten Ausdrucken kann für den ursprünglichen<br />

Zusammenhang des Wortes Huudekorn mit jenem<br />

Iagdthiere nichts hergeleitet werden.<br />

Wie die Vezcichnnng Huntkorn, welche im Anfange des<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>ts in Mcklenburg und einige Dceennien später in<br />

Vorpommern zuerst vorkommt, nach diesen Län<strong>der</strong>n übertragen ist,<br />

wird sich zwar mit Sicherheit schwerlich feststellen lassen; aber<br />

die Vermuthung Dr. Wigger's, daß <strong>der</strong> Magdeburgische Domherr<br />

Güuther v. Werle <strong>der</strong> Vermittler gewesen sei, will mir nicht einleuchten.<br />

Es ist mir unwahrscheinlich, daß <strong>der</strong> bisher in den wendischen<br />

Län<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Ostsee unbekannte Ausdruck durch einen einzelnen<br />

Mann importirt und, ohne daß wir dafür eine Erklärung<br />

hätten, sofort eingebürgert nnd so weit verbreitet sein sollte,<br />

wie es nach den vorliegenden Urkunden in demselben uud dem<br />

folgenden Jahrhun<strong>der</strong>t geschehen ist. Die Annahme scheint<br />

mir natürlicher, daß anch nach Meklenbnrg und Vorpommern<br />

die Bezeichnung einer Getreide-Abgabe als Huntkorn — ebenso<br />

wie nach dem Magdebnrgischen Gau Morzane — dnrch deutsche<br />

Einwan<strong>der</strong>er eingeführt und unter den Kolonisten auch dieser<br />

ehemaligen Wendenlän<strong>der</strong> bald verbreitet und gebräuchlich geworden<br />

ist. Dazu gehört freilich <strong>der</strong> Nachweis, daß die deutschen<br />

Kolonisten dieser Län<strong>der</strong> aus Gegenden gekommen sind,<br />

in welchen <strong>der</strong> Huune o<strong>der</strong>, wenn auch dieser nicht mehr, doch<br />

Huntkorn o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Abgaben, welche nach dem Huuueu benannt<br />

waren, wie Huutheller o<strong>der</strong> Hnndswein, bekannt waren.<br />

Die deutsche Einwan<strong>der</strong>nng insbeson<strong>der</strong>e nach Pommern<br />

hat erst im 13. Iahrhuu<strong>der</strong>t eiuen größeren Umfang gewonnen,<br />

nachdem die wendischen Bewohner dieser Gegenden im 13.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t znm Christenthnm bekehrt waren. In welcher<br />

Anzahl die Kolonisten ans den verschiedenen deutscheu Land'<br />

schaften kamen, läßt sich nicht mit einiger Sicherheit feststellen:<br />

aber wir haben Nachrichten, daß ein nicht unerheblicher Theil<br />

<strong>der</strong> Kolonisten aus Franken, vom Nie<strong>der</strong>rhein uud aus den<br />

sächsischeu Landschaften an <strong>der</strong> mittleren Elbe gekommen ist. —<br />

sich von dem Spaßvogel, <strong>der</strong> ihm „solches erzehlt hat", etwas aufbinden<br />

lassen!

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