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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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252 Actenstücke zur Reise<br />

nicht ernstlich für unsere Sache die Rede sein, als <strong>der</strong>selbe über<br />

zwei Myriameter weit ab voll Cap Malio gelegen ist und nicht<br />

als Hafen für Schiffe <strong>der</strong> betreffenden Größe beschrieben wird,<br />

mithin für den fraglichen Zweck sehr wenig geeignet erscheint,<br />

namentlich da sich an <strong>der</strong> südlichen Küste, wie wir sehen werden,<br />

mehrere dienlichere Häfen befinden. Ein sehr wichtiger<br />

Umstand ist zunächst <strong>der</strong>, daß Capo Malio vou den Schiffern<br />

auch Capo Santangelo genannt wird, nnd zwar keineswegs,<br />

wie gewöhnlich gesagt wird, erst seit nenerer Zeit. Bereits in<br />

jenem von uns schon einmal erwähnten „Hafenbuch" "^) y^<br />

1490 heißt das fragliche Vorgebirge Chavo Malio Saueto<br />

Angelo, und zwar im Gegensatze zu Cap Matapan, welches<br />

darin Cavo di Malio Matapan genannt wird. Für die christlichen<br />

Schiffer war auch <strong>der</strong> Erzengel Michael, <strong>der</strong> heilige<br />

Drachentö'dter, denn dieser ists, welcher mit dem Sanetus Angelus<br />

gemeint wird, von jeher eine viel wichtigere Person als<br />

<strong>der</strong> alte Spartanerkönig Maläos. Vis in die nenesten Zeiten<br />

hinein waren die Schluchten nnd Vuchteu um dies Vorgebirge<br />

her, wie schon einmal bemerkt wnrde, <strong>der</strong> gefürchtetste Seeräuberwinkel<br />

des Mittelmcers; aber noch eines an<strong>der</strong>n Drachen<br />

harrte daselbst, ans felsiger Klippenöde über die Seinigcn wachend,<br />

<strong>der</strong> heilige Engel mit dem Flammenschwert: von dieser Höhe<br />

herab in jähen Stößen tobt bisweilen ein Sturmwind, welcher<br />

Steine ins Meer hinunter zu schlen<strong>der</strong>n vermag und Leben<br />

und Eigenthum <strong>der</strong> Vorüberfahreudeu in Gefahr bringt.^)<br />

Auf <strong>der</strong> vorspringenden Knppe des Felsens hatte noch im Jahre<br />

1832, wie Lamartine^) meldet, ein griechischer Eremit sein<br />

einsames Heim nnd lag da, des Erzengels Beistand erflehend,<br />

auf den Knieen, so oft uud fo lange christliche Schiffer in Sicht<br />

waren. Anf Coronellis Karte von 1090 findet sich eine Stätte<br />

„S. Anzolo" weiter zurück iu das Land, auf die beide Ufer<br />

beherrschende Höhe gerückt; bei <strong>der</strong> sonstigen ganzen Art dieser<br />

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