Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

I. L. Löffler,
Etwa zwanzig Jahre sind verflossen, seit der Bericht über
die in König Friedrich VII. Beisein vorgenommene Untersuchung
der Königsgräber in der Kirche zn Ningstedt herauskam, in
welchem der Conservator nnserer (dänischen) Alterthnms-Denkmäler
Etatsrath I. I. A. Worsaae mit schlagenden Gründen
ausführte, daß Ringstedts jetzige Kirche nach ihrem Material
une nach der Eigenthümlichkeit ihres Baustils nicht für dasjenige
Bauwerk erachtet werden kann, welches Bischof Svend
Norbagge zu Ende des eilften Jahrhunderts aufführen ließ,
sondern daß dieselbe vielmehr als ein Denkmal angesehen werden
muß, welches im Wesentlichen Waldemar dem Großen seine
Entstehung verdankt. Dem Verfasser diente als weiterer Anhalt
für seine Untersuchung über die Zeit der Erbauung der Kirche
(etwa 1160) die Beachtung der von Franz Kugler angestellten
Ermittelungen über die am Schlüsse des zwölften und zn
Anfang des dreizehnten Jahrhunderts in Pommern nnd auf
Rügen errichteten kirchlichen Denkmäler (Kleine Schriften und
Studien zur Kunstgeschichte, erster Band), in denen der ausgezeichnete
Sachkenner die bestimmte Vermuthung ausspricht,
daß mehrere jener Bauwerke von Baumeistern ausgeführt sind,
die aus der dänischen Schule herstammen. Schon damals