15.12.2012 Aufrufe

Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Klosterkirche zu Bergen. 83<br />

wurden. Dieses Material, welches bekanntlich mit <strong>der</strong> römischen<br />

Cultur nach Nordeuropa kam, fand Anfangs wohl durch die<br />

Einwirkung <strong>der</strong> Geistlichkeit einige Verwendung bei den umwohnenden<br />

Volksstämmen; im Laufe des elften und zwölften<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, bei weiterer Verbreitung des Christenthums,<br />

finden wir aber doch Bruchsteine als das zumeist bei Kirchen -<br />

bauten zur Verwendung kommende Material. ^) Zweifelhaft<br />

ist es, auf Grund welches Einflusses wir seit Mitte des zwölsten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts wie<strong>der</strong> Ziegel als Baumaterial in Norddeutschland<br />

verwendet antreffen und, obgleich ein Denkmal, wie die<br />

Klosterkirche zu Ierichow (1147 bis 1152), wohl kaum als<br />

<strong>der</strong> erste Versuch angesehen werden kann, welcher den Grund<br />

zur Anwendung dieses Materials gelegt haben möchte, so steht<br />

dieselbe bisher doch als die frühste, sicher datirte Ziegelkirche<br />

dieser Periode da. ^)<br />

Etwa um dieselbe Zeit wurden Ziegel hier im Lande als<br />

das hauptsächlichste Baumaterial gebräuchlich und blieben es<br />

auch. Bis dahin hatte man Kalk, Granit, Kreide, selbst Raseneisenstein<br />

in mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> verarbeiteter Form benuht.<br />

Kanm aber hatten unsere Baumeister mit dem sauberen, leicht<br />

zu behandelnden gebrannten Steine nähere Bekanntschaft gemacht,<br />

da entstanden ringsum im Lande, namentlich auf Seeland, im<br />

südlichen Theile <strong>der</strong> Insel Möen, auf Lolland und Falster eine<br />

Anzahl charakteristischer Bauten, bei denen <strong>der</strong>selbe und zwar<br />

ausschließlich nicht nur für die Massen <strong>der</strong> Mauern, son<strong>der</strong>n<br />

auch zur Herstellung <strong>der</strong> Einzelheiten verwendet wurde, in<br />

denen hierdurch auch neue uud eigenthümliche Formen auftraten.<br />

Wenn nun auch <strong>der</strong> Größe und <strong>der</strong> Gestalt <strong>der</strong> Steine,<br />

ebenso wie <strong>der</strong>en Maaßen, in denen sie sich in Schichten lagern<br />

4) Bischof Bernward von Hildesheim (f 1022), welcher selbst<br />

Ziegelbrennereien anlegen ließ, benutzte beim Anfban <strong>der</strong> von ihm<br />

begonnenen Michaeliskirche ausschließlich Hausteiu. Zur Verstärkung<br />

<strong>der</strong> Kirchenstände, Mauern, Thürme 2c. wendete er dagegen Ziegel an.<br />

I. Helms: Tufjsteiukircheu in <strong>der</strong> Umgegend von Ribe. S. 15.<br />

5) F. von Quast: Zur Charakteristik des älteren Ziegelbaus in<br />

<strong>der</strong> Mark Brandenburg. Seite 7.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!