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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Kleinodiendiedsiahl. 149<br />

Wasserdörfer Grabow, Frauendorf, Gotzlow:e., dort über die<br />

O<strong>der</strong> und den dammfchen See nach Damm und dann auf <strong>der</strong><br />

pyritzer Straße am Kloster Colbatz vorbei nach Schönstieß;<br />

aber auch hier war ein längeres Verweilen in <strong>der</strong> Nähe Stettins<br />

nothwendig, und <strong>der</strong> Ucberfahrt über Fluß und See konnten<br />

sich Schwierigkeiten entgegenstellen. Es blieb also nnr <strong>der</strong><br />

dritte Weg westlich an Stettin vorbei über die Dörfer Scheune,<br />

Pritzlow ?c. nach dem greifenhagener Paß, dort über die O<strong>der</strong><br />

und über Bahn nach Schönstieß; und trotz <strong>der</strong> größeren Entfernung<br />

muß dieser Weg, weil <strong>der</strong> ursprünglich eingeschlagenen<br />

Richtung diametral entgegen, als <strong>der</strong> anscheinend sicherste gelten;<br />

zum Ueberstuß bestätigt auch eine Notiz im späteren Verhör<br />

die Annahme, daß Martin ihn wirklich gewählt hat. Freilich<br />

sollte gerade auf ihm seine Entdeckung bewirkt werden.<br />

Seit <strong>der</strong> Dieb auf fremdes Gebiet übergetreten war, nahm<br />

die Verfolgung einen ganz an<strong>der</strong>n Charakter an; sie wurde<br />

trotz <strong>der</strong> von den fchon benachrichtigten benachbarten Fürsten<br />

bereitwillig geleisteten Hülfe sehr umständlich, nnd als man<br />

in immerhin verhältnihmäßig kurzer Zeit des Verbrechers habhaft<br />

geworden, bedurfte es noch vieler Verhandlungen und<br />

Rechtsverwahrungen, bis er den herzoglichen Commiffarien<br />

übergeben und das geraubte Gut dem Eigenthümer wie<strong>der</strong> zugestellt<br />

wurde. Ein in diplomatischen Verhandlungen geübter<br />

Gesandter wurde in <strong>der</strong> Person des herzoglichen Sccretairs<br />

Johann Hagemeister mit <strong>der</strong> ferneren Verfolgung betraut;<br />

er erhielt die weitgehendsten Vollmachten für die nöthigen<br />

Verhandlungen mit den fremden Beamten und hinreichende<br />

Geldmittel zur Bestreitung <strong>der</strong> möglicher Weise sich lang hinziehenden<br />

Reise. Schreibt er doch schon in seinem ersten Bericht<br />

an den Herzog Johann Friedrich ^), daß er in drei o<strong>der</strong><br />

vier Tagen in Prag zu sein gedenke. Er konnte damals<br />

'-) Cüstrin, den 27. Juni 1574. In Hagemeisters Beglaubigungsschreiben<br />

für die kaiserlichen Räthe in Prag heißt es, <strong>der</strong> Dieb habe<br />

verlauten lassen, daß er in Prag Bekannte habe; er werde sich also<br />

wahrscheinlich dorthin begeben, nm den Raub daselbst unter die Juden<br />

und Goldschmiede zn bringen.

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