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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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82 I. L. Löffler,<br />

Es war nicht ohne guten Grund, daß Iaromar gerade<br />

diese Ortslage auswählte; denn Bergen erhebt sich hoch über<br />

<strong>der</strong> umliegenden Gegend, so daß die Bewohner Rügens Meilen<br />

weit ihre heilige Stiftung vor Augen haben konnten. Große<br />

Wäl<strong>der</strong> fanden sich in <strong>der</strong> Nähe, so daß an Bau- und Brennholz<br />

kein Mangel war, auch schnitt östlich in einer Entfernung von kaum<br />

einer halben Meile die fischreiche Iasmun<strong>der</strong> Bucht ins Land. ^)<br />

Ueber das Jahr, in welchem <strong>der</strong> Bau begonnen wurde,<br />

hat die Geschichte nichts aufbewahrt; nach <strong>der</strong> Stiftnngsurkunde<br />

Iaromars^) aber ward das Kloster 1193 eingeweiht und muß<br />

man darnach annehmen, daß etwa vier Jahre früher <strong>der</strong> Grund<br />

dazu gelegt ist. Hier war es nämlich nicht ein Fachwerksbau,<br />

welcher errichtet werden sollte, son<strong>der</strong>n ein Bau, für dessen<br />

Umfassungswände ausschließlich gebrannte Ziegelsteine gewählt<br />

2) Auf einem mächtigen Hügelrücken, kaum eine Viertelmeile nord-<br />

östlich von <strong>der</strong> Höhe, anf welcher das Kloster aufgeführt war, lag seit<br />

1120 Iaromars befestigte Bnrg Rügegard. Der pommersche Geschicht-<br />

schreiber Th. Kantzow, welcher nm die Mitte des sechszehnten Jahr-<br />

Hun<strong>der</strong>ts schrieb, nimmt an, diese Bnrg habe im Jahre 1316 <strong>der</strong><br />

Insel zur Vertheidigungsstätte gedient; jedenfalls aber geht ans einer<br />

Verleihungsnrknnde, welche die 1207 von Iaromar gegründete Cister-<br />

zienserabtei zu Eldena bei <strong>Greifswald</strong> betrifft und 1295 von Bischof<br />

Iaromar von Camin in „o^ti-o uoLtro Nu^ai-ä" ausgestellt ist,<br />

hervor, daß sie in diesem Jahre noch stand. (A. G. v. Schwarz,<br />

diplomatische Geschichte <strong>der</strong> Pommersch-Nngischen Städte, S. 529.)<br />

Die Burgstelle trägt jetzt den Namen Rngard; da aber, wo früher<br />

eine Befestigung nnd Kapelle stand, wird in diesem Herbste ein Aus-<br />

sichtsthnrm errichtet. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Burg lag eine kleine Kapelle<br />

(ecclesia. I^ZKai-66), welche Fürst Wizlaw 1285 dem Kloster schenkte,<br />

die Nonnen zn St. Marien aber schon im vierzehnten Iahrhnn<strong>der</strong>t<br />

abbrechen ließen, ohne daß sich dafür ein bestimmter Grund angegeben<br />

findet. (Grnndbuch des Bisthums Roeskild in äci'ipt. rer. van. VII.<br />

Seite 145 und Grümbke S. 52.)<br />

3) Das Original dieser merkwürdigen Urkunde ist lei<strong>der</strong> vernichtet.<br />

Es findet sich aber eine Abschrift aus dem dreizehnten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

vor, welche Grümbke mittheilt und die sich anch bei A. G. v. Schwarz,<br />

Seite 530 findet. Vgl. den verbesserten Abdrnck im Ooä. ?om.<br />

dipi, v. Hasselbach n. Kosegarten Nr. 71 S. 169 ff. n. Pomm. Urkbch.<br />

I. S. 93.

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