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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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.Herzogs Bogislau X. in den Orient. 199<br />

hatten sich viele, nämlich . . . ^) Pilger,"") befunden, und<br />

unter an<strong>der</strong>en ein hoher nnd mächtiger Herr aus dem Norden, "^)<br />

Schiffe, wenigstens die <strong>der</strong> Iaffa«Fahrer, ss. Klempin, S. 544 und<br />

Cappelletti, Mscpt. <strong>der</strong> ^liin'imM) ^0 nul^iLtratidu« ^to.) eingetragen<br />

werden.<br />

^) Wie lei<strong>der</strong> fehr häufig, hat Sanndo auch hier die für die<br />

Zahl freigelassene Stelle nicht ausgefüllt. Solcher Reisenden erster<br />

Klasse, so zn sagen, müssen etwa 60 au Bord gewesen sein, nach den<br />

in den Beiträgen Klempius enthaltenen Schriftstücken.<br />

"0) ?6i1(^i'wj. Das Wort, von welchem unser „Pilger" stammt<br />

und welches eigentlich nur Wau<strong>der</strong>er, dann auch Frem<strong>der</strong>, Ausläu<strong>der</strong><br />

bedeutet. Mau hat oft zwischen den Ausdrücken nnd Begriffen die<br />

Wahl und darf nicht überall „Pilger" fetzeu.<br />

'") Uno 8ÌFU01- (Herrscher) oiti'limouwuo g'i'Äll m^isti-o. Daß<br />

Sanudo unsern Herzog hier nicht mit Namen und Würden bezeichnet,<br />

hat zunächst wohl seinen Gruud dariu, daß letzterer auch in <strong>der</strong> amt-<br />

lichen Schiffsliste uud dem Schifffahrtsvertrage sein Incognito zu<br />

wahren gewußt hatte nnd darin nur als Frater Georgius Boguslaus<br />

auftritt. sS. Klempiu's dipl. Beiträge.) So glaubte auch Sauudo<br />

sich uicht befugt, die amtliche Sprache durch eigene Wissenschaft zu ver-<br />

bessern. Es versteht sich wohl, daß man höheren Ortes wußte, wer<br />

uuter dem Pilgernamen verborgen war. Mit dein bloßen „Bru<strong>der</strong><br />

N. N.", <strong>der</strong> mit zahlreichem Gefolge vou Herreu uud Dienern reiste,<br />

uud dem bloßen gerüchthaften „großen Herrn aus dem Norden", <strong>der</strong><br />

viele Wochen in Venedig verweilte ehe er sich einschiffte, wird sich eine<br />

venezianische Polizei nicht zufrieden gegeben haben. Ueberdies scheinen<br />

die Gastwirthe damals verpflichtet gewesen zu sein, ihre Fremden<br />

sofort bei <strong>der</strong> obersten Staatsregierung persönlich anzumelden, wie aus<br />

dem Vorfall hervorgehen dürfte, über den wir im Anhange berichten<br />

werdeu, anläßlich <strong>der</strong> deutscheu Herberge des Peter Peu<strong>der</strong>, iu welcher<br />

unsre Pommern vermuthlich ihreu Abstieg geuommeu hatten. Vou<br />

einem ähnlichen Fall giebt Malipiero beim Jahre 1435 sa. a. O. Seite 621)<br />

Nachricht. Es handelt sich da um den König von Portugal, <strong>der</strong> eiuige<br />

Jahre zuvor „incognito" iu Venedig mit kleiner Begleituug angekom-<br />

men, aber bald erkannt worden war, „weil große Personen nicht lange<br />

incogniti bleiben können." Die Negierung suchte den König anf alle<br />

Weise zu ehren, anch nahm dieser das ihm angebotene freie Quartier<br />

uud manches an<strong>der</strong>e an, doch gab die Signoria seinem Wuusche uach<br />

uud behandelte ihn im übrigen nicht als „König", Lemure iuoßti'u.u6o<br />

do uo' I c0Fiw88(,'.r i^r 1^0. Erst bei seiner Rückkehr aus Palästina<br />

ließ Bogislav das ihm nnd <strong>der</strong> venetianischen Regierung bei dem<br />

langen ersten Aufenthalt so viel bequemere Incoguito fallen, nnd ließ

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