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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Caminer Kirchenglocken.<br />

Von !)r. R. Prümers.<br />

Lange Zeit hatte das Geläute des Kammer Domes geschwiegen,<br />

hatte <strong>der</strong> eherne Mund <strong>der</strong> Glocken die Gläubigen<br />

nicht mehr zum Gebete zusammengerufen, als endlich im Jahre<br />

1620 das Caminer Domeapitel sich bewogen fand, mit einem<br />

Glockengießer in Verbindung zu treten und durch das Umgießen<br />

zweier gespruugener Glocken ein vollständiges Geläute wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Es war zu damaliger Zeit den Kirchen nicht so<br />

leicht gemacht, wie in <strong>der</strong> Gegenwart, sich mit einem bewährten<br />

Meister zu verständigen und in dessen Gußhause die Arbeit<br />

verrichten zu lassen. Die Glockengießer zogen vielmehr von<br />

Ort zu Ort o<strong>der</strong> wurden dahin berufen, wo gerade ein Bedürfniß<br />

nach ihnen sich geltend machte und hier an Ort uud<br />

Stelle konnten sie erst ans Werk gehen. Die Schwierigkeit des<br />

Transports, <strong>der</strong> fast völlige Maugel an Kunststraßen je<strong>der</strong> Art<br />

wiesen nothgedruugen auf dies Verfahren hin.<br />

Hatte <strong>der</strong> Meister seinen Bestimmungs-Ort erreicht, so<br />

galt es, zunächst ein Gußhaus zu bauen, ja selbst das Material<br />

häufig aus weiter Ferne kommen zu lassen. Ein glücklicher<br />

Umstand war es noch zu nennen, wenn altes Material, welches<br />

sich von neuem verwerthen ließ, vorgefunden wurde.<br />

Nach Camin kam im Jahre 1620, ob berufen, ob auf<br />

einer größeren Reise, lassen wir unentschieden, <strong>der</strong> Glockengießer<br />

Franz Breutel aus Lothringen, wie er bezeichnet wird, ein<br />

Meister in seiner Kunst, wenn man nach den Sätzen, die ihm<br />

bewilligt wurden, schließen darf. Mit diefem wurden die Domherren<br />

<strong>der</strong> Kirche zu Camin am 14. September über den Guß<br />

zweier Glocken einig. Nach dem hierüber durch den Struktua-

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