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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Eine tartarische Gesandtschaft. 467<br />

<strong>der</strong>selben dargestellt, daß eine Aen<strong>der</strong>nng nicht möglich sei und<br />

<strong>der</strong> Wirth ja anch dadurch eine Erleichterung genösse, daß er<br />

von <strong>der</strong> gewöhnlichen Einquartierung befreit wäre. Wulff<br />

seinerseits beschwerte sich, die Tartaren hätten in seiner Abwesenheit<br />

von einem Stall, worin er sein bischen Vieh stehen<br />

habe, das Schloß abgehaucu, denselben mit Gewalt nnd in <strong>der</strong><br />

Absicht geöffnet, sein Vieh hinauszutreibeu und statt dessen<br />

ihre Pferde einzustellen, ja schließlich hätten sie dieselben ans<br />

seinem Hansflnr uutergebracht. Auch gegen ihn felbst und<br />

seme schwache und kränkliche Frau hätten sie sich gewandt, sie<br />

aus ihrer Wohnstube vertrieben uud sich allerhand an<strong>der</strong>e Gewaltthätigkeiten<br />

erlaubt, „auch bey ihrem mehr denn viehischen<br />

Leben und Gesöffe des Nachts folch Feur" augemacht, „daß<br />

ich uud die meinigcn so wenig alßdan als des Tages einige<br />

Ruhe vor ihnen haben können uud alle Augenblick ein gemeines<br />

Unglück befahren müssen. Wenn dan solch Ungemach<br />

weiter zu dulden nur nicht muglich, mich auch zur Desperation<br />

nnd dahin bringen wird, daß ich etwas anfangen möchte,<br />

darauß nichts gutes erfolgen dürffte, alß bitte ?c."<br />

Wulffs Bitte ging zunächst dahin, daß nicht mehr Pferde<br />

bei ihm eingelegt würden, als er ohne Schaden für sein Vieh<br />

bei sich unterzubringen vermöchte, sowie daß nicht alle Knechte<br />

bei ihm einqnartiert würden; nnd obgleich <strong>der</strong> Rath in seinem<br />

vorerwähnten Schreiben an die Negierung die Unmöglichkeit<br />

einer Umlcgung behauptet hatte, so muß irgend ein Ausweg<br />

sich doch gefunden haben, denn Wulffs Schreiben trägt die<br />

Randbemerkung: „Diesem Beschwer ist bereits remedyret."<br />

Auf feiue zweite Beschwerde wegeu <strong>der</strong> drohenden Feuersgefahr<br />

wurde nn Interesse <strong>der</strong> allgemeinen Sicherheit ebenfalls,<br />

uutcr dem 24. Oetober, Verfügung getroffen, indem <strong>der</strong> in<br />

Damm commandirende Lieutenant Befehl erhielt, eine Schildwache<br />

vor das Haus zu stellen, nm dem Bürger Schutz zu<br />

halten, den tartarischen Leuten Zuznfprcchcn uud sie zu gebührendem<br />

Comporlement anzuweisen. Letztere hatten ihrerseits<br />

auch I^sache zu klagen, denn sehr bald nach <strong>der</strong> Umquartierung<br />

nach Damm war ihnen eins <strong>der</strong> anvertrauten Pferde, ver-

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