Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

364 Das hundckorn.
1375 verpfändeten Lorenz und Johann von Werte dem Rathe
zu Parchim
^de vacshedye rhu Parchiln — lnvr der bede gror
vnde Illttict)) dat huli d ekorll e., den te^liden
de korenpenliyiicshe, de lnu»nepe»i-
allen borchdcnst vnde burdenst
menelkcn" (überhaupt) ^alle plecshe vnde
(Einnahmen), ö^)
Bisweilen wird das Hnndekorn znr Bede im lueiteren Sinne
gerechnet und der Pfcnnigbcde (als dem anderen Theile der
Vede) gegenübergestellt, z. B. 1354 verpfändeten Johann nnd
Nieolans von Werle die Hebnngcn ans dem vierten Theile
des Landes Stavenhagcn:
,,0inniI)N8 cl 6ii ^i'i o r n ni pi' 0 (^ rii 3 , tl^m ^6wll-
1i!)i.i8 stzerbstbede) cincin 68diu^1idu8 (Sommerbede),
in Iiiis (vier) vi11Ì8
In 5)er Regel lvard unter der Bede aber nur die Geldbcde
(i)i'6(^i'i^ c^Q^i'ioruin, Pennigbede) verstanden. Auch als
Pacht wird das Hundekorn gelegentlich bezeichnet,^) wie
denn die Ausdrücke Pacht nnd Bede damals schon längst dnrch
einander gingen uud überhaupt für jede jährliche Abgabe ge-
braucht wurden. In der Regel scheint das Hundekorn mit
der Herbstbede zusammen gegeben zu sein, Michaelis wird
wiederholt als der Termin bezeichnet.^) Was den Betrag
angeht, so gab es einen bestimmten Usns. Denn z. V. als
1349 Johann III. von Werle an Gerd Busfehl das Dorf
Sehlstorf mit allem Recht, Eigenthum, Gerichten uud Hebnu-
gen, darnnter anch ,,init Qunci650i'Q6" verpfändete, heißt es
in seinen: Pfandbriefe ^zunder (ansgenommen) ouer sestevn
houen beholde n>)? dat hundecorn, al so (wie) dar
55) Lisch, Maltzan Urk. II. 145.
5") Daselbst II. 74.
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