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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Burgwall in <strong>der</strong> Prägel. Z7<br />

Znnächst ist bemerkenswerth, daß <strong>der</strong> dem Burgwall zunächst<br />

liegende Waldtheil, welcher einen ebenen, leichten, aber<br />

nicht nnfrnchtbaren Boden hat nnd jetzt mit jungen Buchen bestanden<br />

ist, im Volksmnnde noch heute das Wendenfeld o<strong>der</strong><br />

Wendseld heißt. Anch auf <strong>der</strong> Special-Karte des Forstreviers<br />

ist ein daselbst belogenes Moor als „Wendefcld-Moor" bezeichnet.<br />

Die Tradition verlegt denn anch hierher das untergegangene<br />

Dorf Wiendorf. Als vor 33 Jahren die dort stehenden<br />

alten Buchen hernntergenommen nnd die Stümpfe ausgerodet<br />

wurden, fand man an einer Stelle — die ich auf <strong>der</strong><br />

beifolgeuden Karte durch kleine Kreife bezeichnet habe — dicht<br />

unter <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Erde viele Steine in regelmäßigen<br />

Reihen, loie sie in den Fundamenten ländlicher Gebände gelegt<br />

zu werden pflegen. ^) Ob nnn aber wirklich dies die<br />

Ueberreste <strong>der</strong> untergegangenen Ortschaft sein mögen, dürfte zu<br />

bezweifeln seiu, da die Wenden die Fundamentirung mit Granitblöcken<br />

nicht angewandt zu haben scheinen; man müßte denn<br />

annehmen, daß bereits eine deutsche Ansiedelung an Stelle <strong>der</strong><br />

wendischen getreten sei, was mir indeß wenig wahrscheinlich ist.<br />

Das ehemalige Dorf „Wiendorf" existirt aber durchaus uicht<br />

blos in <strong>der</strong> Sage, son<strong>der</strong>n eine „wüste Feldmark Wiendors"<br />

kennen auch die alten Landes-Vermessnngen des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

schon; wahrscheinlich anch schon früher, doch stehen<br />

mir darüber keine Quellen zu Gebote. In dem hiesigen Pfarr-<br />

Archiv ist eine Areal-Ansrechnnng <strong>der</strong> einzelnen Ortschaften<br />

des Kirchspiels vom Jahre 1757 vorhanden, welche sich wie<strong>der</strong>um<br />

aus eine allgemeine Vermessung im I. 1694 bezieht.<br />

Lei<strong>der</strong> sind einzelne Blätter ans diesem Schriftstück ausgerissen.<br />

Es heißt dort nnter dem Titel: „Areal-Ausrechnung über<br />

Wiendorf" sich ergänze das Fehlende in Klammern): „Zwischen<br />

Katzow, Pritzier nnd dem Cron Holtze sdie Prägel^ ist<br />

in alten Zeiten ein Dorfs gewesen, so Wien ^dorf geheißen^,<br />

solches sist^ nunmehro seit langer Zeit ^als^ Weide gebrauchet<br />

^) Nach dem Berichte des jetzigen Pächters Herrn Ianzen zu<br />

Alt-Wiendors.

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