Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

380 Das Hundekorn.
(71/2) sccpel drierlcy korns" mit dem höchsten Gericht
und Dienst.^)
Wir würden diese Kornhebungen „dreierlei Korns" für
Hundekorn nehmen, wenn uns auch nicht aus dem Ertraet der
Aemter des Wolgastischen Theils bekannt wäre, daß in der
Vogtei Grimmen Huudekoru erhoben ward, und wenn wir
auch nicht aus dem oft angezogenen Anschlage des Amtes
Barth wüßten, daß aus den Dörfern dieses Amtes kein anderes
Korn gegeben ward als eben Huudekorn.
Merkwürdig ist nun aber, daß in jenen Aemtern, wo
das Hundekorn erhoben ward, kein Bedekorn vorkommt, dagegen
in andern Aemtern, wo kein Hundekorn einging, Bcdekorn in
ganz gleicher Art (von dreierlei Korn in gleicher Quantität)
üblich war. So erhob das Amt Lindenberg 1569 kein
Huudckorn, aber an Bedekorn:
4 Last 1 Dr. IV2 Sch. Roggen,
4 „ 1 „ 7'/8 „ Gerste,
4 „ 4 „ 3 l/8 „ Hafer.
Ebenso ging bei dem fürstlichen Amte Ueckermünde damals
kein Hundekorn ein, aber aus Dörfern der vormaligen Abtei
Stolp (an der Peene) Bedekorn:
4 Last 7 Dr. 0 Sch. Roggen,
4 „ 7 „ 31/2 „ Gerste,
5 „ Hafer (aber: „ein paar Scheffel fehlen
alle Jahre daran!" ^)
ImExtraet des Klosters Stolft von ca. 1570^) finden wir
aufgeführt:
1 Last 4 Dr. 6 Sch. Bederoggen,
1 „ 4 „ 6 „ Bedegerste,
1 „ 3 „ 5 „ Bedchafer
und außerdem ganz vereinzelt von der Stadt Anklam (ver-
N) Lisch, Behr Urk. IV. S. ? und 53.
'M) Staatsarch. zu Stettin Z. i-. Wolgast. Arch. Tit. 22, Nr. 12
Fol. 46. 31 ff.
wl) Staatsarchiv zu Stettin Z. r. Wolg. Arch. Tit. 63, Nr. 127
Fol. 33 u. 34.