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Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Actenstücle zur Reise<br />

Wie noch heute die vielen Eingänge und Treppen und die ganze<br />

Nanmvcrtheilnng vermnthen lassen, diente das geränmige Hans<br />

von Lllters her, venezianischer Adel^sitte genläß, nicht nnr<br />

einem einzelnen, son<strong>der</strong>n allen Zweiten des Stammes, so viele<br />

es fassen konnte; selbst davon abgesehen, dürfen wir annehmen,<br />

daß dort auch Herr Mareo Malipiero, <strong>der</strong> Iohanniter-Comtnr<br />

o<strong>der</strong> Groß-Comtur,^) seine Wohnnng gehabt habe, welcher<br />

von Cypern ab des Herzogs Reisegefährte bei dessen Rückfahrt<br />

vom heiligen Lande gewesen war. So wird anch dort das<br />

üppige Festmal — zu 1000 Mark das Couvert, wenn man<br />

den heutigen Mehrwerth des Geldes auf das Fünffache anschlagen<br />

darf — stattgehabt haben, das <strong>der</strong> Komtur am 22.<br />

November 149? seinem fürstlichen Reisegenossen gab, ohne<br />

Zweifel in des Palastes oberein Hanptsaal, dessen Fenster ans<br />

den großeil Canal Hinansgehen. Von jenem Saal aber mag<br />

heute nichts an<strong>der</strong>es mehr als die Wandmauer uud die Holzdecke<br />

übrig fein; zu Ende dee N». o<strong>der</strong> zu Anfang des 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts ist, loie <strong>der</strong> Augenschein lehrt, das ganze Han-><br />

innen nnd anßcn neu zugerichtet und theilwcise umgebaut worden.<br />

Vou dem Spihbogenftil, in dem <strong>der</strong> Palazzo ursprünglich<br />

gebaut war, siud heilte nur noch einzelne Ueberbleibsel an<br />

den oberen Fenstern <strong>der</strong> Seitcnwande des Hanses und das<br />

hübsche große Hanptthor vorhanden, alles andre ist rnndbogig<br />

verwandelt worden. Anch noch späier einmal dürsten bauliche<br />

Aen<strong>der</strong>ungen mit dem Hause vorgenommen worden sein, loie<br />

<strong>der</strong> ans dem späteren 17. Iabrhnn<strong>der</strong>t nnweit des Thores<br />

prangende Wappenschild mit dem stehenden Hahnenfuß <strong>der</strong> Malipieri<br />

vermuthen läßt.<br />

Die Lage des „Palazzo di (^l. Malipiero", wie Coronelli<br />

in feinem Schiffbuch sich ausdrüctt, war für die theatralisch<br />

Darstellung, welche nach <strong>der</strong> plattdeutschen Qnelle von Kanzow<br />

vor dem Beginn des Festessens zn lHhrcn Bogislavs nnd znv<br />

Verherrlichnng pommerscher Tapferkeit stattfand, trefflich geeignet.<br />

Ich bin überzeugt, das; diese „Komödie", von welcher<br />

So nennt ihn Malipirvo a. a. ^. ^eite

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