Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

356 Das Hundekorn.
„allc bcdc vndc allc hlllldccorn an dcmc dorpc
tho Grotcn-G astro ^c"^^).
Die Herzoge Barium (VI.) und Wartislav (VIII.) verpfändeten
1401, 22. Deebr., dem Bürgermeister Heinrich
Rnbenow zn Greifswald
„allc bcdc vndc hulldckornc dcs Fhallczcl:
dorpcs »alkcnhacshcn vndc des cshanczcn
dorpcs -Hcnnckcn hagclr^").
Wenn man aber unter den zufällig gedruckten Urkunden
fchon in so vielen Dörfern das Hundekorn angeführt findet,
so läßt sich behaupten, daß das „Hundekorn" in Vorpommern
schon vor der Zeit Wartislavs IX. nicht vereinzelt, fondern
mindestens ziemlich weit bekannt gewesen ist.
Zum andern ist Klempin den Beweis dafür schuldig geblieben,
daß jene Bedeutung des Wortes Hundekorn m Brandenbnrg,
in der Kammer Kurfürst Friedrichs I., üblich gewesen
sei. Zu derselben Zeit, wo das Wort dem Referenten (bei
lückenhafter Kenntniß des leider nicht gesammelten pommerschen
Urkundenschcches) zuerst in Pommern begegnet, im Jahre 1375,
kommt in dem Landbuche der Mark Brandenburg, welches
Kaiser Karl IV. zusammenstellen ließ, der Ausdruck Hundekorn
nnr bei zwei Dörfern, und zwar in weitester Entfernung
von Pommern, vor.
Nämlich im Dorf Gräben in der Zanche, 30 Hufen
groß, wo dem Markgrafen das höchste Gericht und die Bede
(die aber vom ganzen Dorfe nur 1 Schock Groschen betrug)
zustand, bezahlte jede Hnfe an Zins 8 Pf., an Pacht 2^/2 Schff.
Roggen nnd 2 Schff. Hafer, außerdem an Hnndekorn
V2 Schff. Roggen und ^ Tchff. Hafer (iwm t inoäium
^i1ÌAÌiiÌ8 6t I a.aoiw, (^ui lucani- liiindokoi'n). ")
Feruer hatte das damals znr Altmark (jetzt zum Wollmirstedtschen
Kreise) gehörige Vors S a ndf ur t (nach Seite 287)
von jeder Hufe au Hans Vogesack ^/2 Scheffel Roggen nnd
") Lisch, Vehr. Urk. III. S. 7li.
") Daselbst S. 135.
") Landbnch (Hertzbergsche Ausg.) S. 145).