Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

^8 Tao Hundekoru
Das „Huudekorn" entstand nicht durch Umwandlung voll
Iagddieusteu in Naturallieferung voit Getreide. Einestheils
erhellt dies schon darail^, daß in den Klostergntern (bei deren
Vergabilng an die Klöster alle lueltlichen Lasten, und speciell
anch die Iagddienste, aufgehoben luaren), seitdem sie nach der
Reformation in den Domanialbesih der Herzoge übergingen,
die althergebrachten theils in Pacht-, theils in Bede-Korn be^
stehenden Getreidelieferungen ebenfalls in „Hnndekorn" umgetanft
wnrden; anderntheils crgiebt auch die Zusammeustelluug
der Gesammtabgaben der mit „Huudekorn" belegten Ortschaften,
daß da^ letztere theils aus der Pacht, theils aus der Herbstdede
eutstandeu sein ntuß, uud seiue Höhe im eorrespondirenden
Verhältniß zu den in Geld umgewandelten anderen Abgaben
steht. So zahlten (vgl. Solg. Arch. Tit. 77 Nr. 35) z. B. :
Saal:
(20 Landhufcu, 17 Vaueru)
Ili!) Acark 11 Schillinge 7 Pfennige Herbstbede uud Pachtgeld,
uud dauebeu:
— Last 1^ Dröntt 11 Schffl. 2^2 Viert Roggen
0 „ 3 „ 10 „ 2 „ Gerste Hundekorn,
li , 5 „ 10 „ 1 „ Hafer
Nedebas:
(24 Landhufeu, 12 Vaueru)
285 Märt 12 Schillinge Pachtgeld, uud dauedeu:
6 Drömt Hafer Hundckorn.
Kentz:
(2l) Landhnfen, 12 Vaueru)
18l) Äcark 13 Schillinge 8 Pfennige Sommer- nnd Herbst
bede uud Pachtgeld, und daneben:
- Last 3 Drö'mt 6 Schffl. Roggen»
— „ 3 „ 6 „ Gerste hilndekorn.
1 „ „ 8 „ Hafer !
Ls bleibt nur uoch ilbrig, aus deu Aintsauschlägen lind
Registern einige Veweife beizubringen, daß dieselben das
„Hnndekorn" entlveder mit dem Pachtkorn oder dem Herbstbedetorn
als identisch ausprecheu.
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