Alterthumskunde. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

56 u. Bülow,
ander Helfte zu deß Klosterß Bauwtc gelangen wurde"),
unnd die Manspersohnen, so Unzucht mit Iungfrawen getrieben
oder sonsten sich derselbigen unterstanden, und überwnnnen
würden, auch gekopfet, oder wan sie nith bekommen, proscribirt
und wo es adeliche Persohnen, vonn Schildt und Helm getheilet
unnd nach der Fürsten Ermeßigung von ihrer Erbschafft
oder den Früchten des Lehens zu den Klosterstructurn etwas
gegeben werden.
Vonn Kleidungen.
Die Iungfrawen sollen nicht anders im Kloster als
schwarz Zaden unnd Wand-röcke unndt weiße Schleyer, wie
die zu verordnen, tragen, unndt einer jeden Regentinnen und
Iungfrawen füuf stetteinische Ellen breit schwarz lundisch Gewandt
unnd einen halben Thaler zum Schleiger ^), zwelff
Scheffel! Lein, drey Scheffell Hanfsaet darzu jerlich gesehet
werden^) unndt einer jeden Regentinnen 6 st undt jeden
Iungfrawen 3 st Offergeldt gegeben ^), und alle da obgeschriebene
Persohnen besoldet werden, auch notturfftiglich Holtz und
Kolen verschaffet und die Bawte erhalten werden.
Folgett das Deputat.
Waß der jungen Iungfrawen unnd Kindern Eltern und
Freunde, die in dem Kloster sein werden, geben, solte auch
zu beßerer Unterhaltung zu dem vorigen Deputat kommen.
24 Dromett Roggen^)
l4) Solch ein Fal hat sich Lob Gott noch nicht zugetragen wi«
ßentlich.
!5) Das Tuch bekommen sie jerlich. Schleiergeldt ist aber niemaln
geben.
i6) Anstadt dieses Lein und Hanfsehens ist ihnen von Anfange
her alles Pachtflachs, welches 300 Topfe sein sollen, geben.
") Priorin nnd andere Jungfern bekommen nur ein jede gleichviel
als 3 st, es wirdt aber nicht gefochten.
^) Erfolgt richtig. Diese fast bei jedem einzelnen Lieferungsgegenstand
sich wiederholende bestätigende Randbemerknng ist der Raum«
ersparniß wegen beim Abdruck weggelassen worden.