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Kinder-Migrationsreport

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Analysen der Daten des LBS-<strong>Kinder</strong>barometers belegen, dass <strong>Kinder</strong>, die<br />

mit dem elterlichen Interesse an unterschiedlichen Lebensbereichen unzufrieden<br />

sind, was sich sowohl in zu viel als auch zu wenig empfundenem<br />

mütterlichen bzw. väterlichen Interesse manifestieren kann, über ein schlechteres<br />

allgemeines bzw. familiäres Wohlbefinden verfügen (vgl. ebd., S.<br />

125ff.). 75 Mangelndes Interesse des Vaters hängt allerdings weniger eindeutig<br />

mit dem kindlichen Wohlbefinden zusammen als mangelndes Interesse<br />

der Mutter. Die Analysen verweisen darüber hinaus darauf, dass ein unzureichendes<br />

Interesse der Eltern für die beschriebenen Lebensbereiche einhergeht<br />

mit Schwierigkeiten des Kindes, kompetent mit Zuständen psychischen<br />

Unwohlseins umzugehen. 76<br />

Ferner wird in Familien weniger gestritten,<br />

wenn <strong>Kinder</strong> das Interesse der Eltern als „genau richtig“ empfinden,<br />

während mit einem „Zu viel“ bzw. einem „Zu wenig“ die Streithäufigkeit<br />

steigt.<br />

Ein weiterer Fragekomplex des LBS-<strong>Kinder</strong>barometers betrifft das elterliche<br />

Engagement. Vier Fünftel der <strong>Kinder</strong> mit und ohne Migrationshintergrund<br />

bewerten das Engagement der Mutter im Bereich Fürsorge sowie<br />

77<br />

bezogen auf praktisches und schulisches Lernen als „genau richtig“ (ebd.,<br />

S. 129f.). Bei der Bewertung des väterlichen Engagements zeigt sich ebenfalls<br />

die Mehrheit der <strong>Kinder</strong> mit und ohne Migrationshintergrund zufrieden<br />

(vgl. ebd., S. 143f.; vgl. Abbildung 65).<br />

Allerdings äußert ein höherer<br />

Anteil von <strong>Kinder</strong>n mit als ohne Migrationshintergrund Unzufriedenheit<br />

mit dem väterlichen Engagement. Ebenso wie beim Interesse empfinden sie<br />

das väterliche Engagement, sie zum Lernen zu ermuntern, auf sie aufzupassen<br />

und ihnen etwas beizubringen, häufiger als „zu viel“. Geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede finden sich hinsichtlich der Fürsorge des Vaters zwischen<br />

den Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund nicht.<br />

75 Das allgemeine Wohlbefinden sowie das Wohlbefinden in spezifischen Lebensbereichen –<br />

wie zum Beispiel der Familie – werden im LBS-<strong>Kinder</strong>barometer über eine eigens entwickelte<br />

„Barometerskala“ erfasst. Für die Erhebung stellen das allgemeine sowie das Wohlbefinden in<br />

spezifischen Lebensbereichen eine zentrale Variablen dar, da der Bericht untersucht, „welche<br />

Aspekte der kindlichen Lebenswelt einen relevanten Beitrag zu einem positiven Wohlbefinden<br />

[…] zu leisten im Stande sind“ (LBS-Initiative Junge Familie 2009, S. 5).<br />

76 Die Kompetenz mit Zuständen psychischen Unwohlseins umzugehen, wurde über die Frage<br />

„Wenn es mir nicht gut geht, weiß, ich was ich dagegen tun kann“ erhoben.<br />

77 Auch im DJI-Survey AID:A finden sich Fragen, die sich auf das familiäre Engagement im<br />

Bereich Schule beziehen. Sie werden ausführlich in Kapitel 4 aufgegriffen.<br />

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