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Kinder-Migrationsreport

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<strong>Kinder</strong> der 2. bzw. 3. Generation mit einseitigem Migrationshintergrund<br />

kaum von jenen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Doppelt so<br />

häufig wie diese leben sie jedoch in Familien, in denen beide Elternteile<br />

nicht erwerbstätig sind, und auch das Armutsrisiko ist bei ihnen deutlich<br />

höher. Ungünstiger als bei <strong>Kinder</strong>n mit einseitigem Migrationshintergrund<br />

gestalten sich die familialen Lebenslagen von <strong>Kinder</strong>n mit einem beidseitigen<br />

Migrationshintergrund im Hinblick auf das Berufs- und Bildungsniveau der<br />

Eltern sowie deren Integration in den Arbeitsmarkt. Deutlich größer als bei<br />

<strong>Kinder</strong>n mit einseitigem Migrationshintergrund ist bei ihnen auch der Anteil,<br />

der von Armut betroffen und bedroht ist.<br />

Die Familienformen, in denen <strong>Kinder</strong> der 1. Zuwanderungsgeneration<br />

und der 2./3. Generation mit einseitigem Migrationshintergrund leben, ähneln<br />

denen der <strong>Kinder</strong> ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte. <strong>Kinder</strong> der<br />

2. bzw. 3. Generation mit beidseitigem Migrationshintergrund leben demgegenüber<br />

deutlich häufiger bei ihren verheirateten Eltern und nicht in Alleinerziehenden-Haushalten.<br />

Sie haben zudem seltener keine Geschwister, aber<br />

auch seltener drei und mehr Geschwistern als <strong>Kinder</strong>, die der 1. Generation<br />

zugeordnet werden. Von <strong>Kinder</strong>n ohne Zuwanderungsgeschichte unterscheiden<br />

sich <strong>Kinder</strong> der 2./3. Generation mit einseitigem Migrationshintergrund<br />

hinsichtlich der Geschwisterzahlen kaum. Mädchen und Jungen, deren<br />

beide Elternteile aus dem Ausland zugewandert sind, leben am seltensten<br />

von allen Vergleichsgruppen als Einzelkinder und haben öfter drei und<br />

mehr Geschwister.<br />

Eine Differenzierung der Inanspruchnahme institutioneller <strong>Kinder</strong>betreuung<br />

nach Migrantengenerationen erlauben Daten des DJI-Survey<br />

AID:A. Dabei ist zu berücksichtigen, dass hier die Unterschiede zwischen<br />

<strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund beim Besuch von <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

geringer sind als in der amtlichen Statistik. Nach den<br />

AID:A-Daten zeigen sich in der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsbeteiligung<br />

von 3- bis 6-jährigen <strong>Kinder</strong>n kaum Unterschiede zwischen den<br />

Generationen. Am häufigsten werden <strong>Kinder</strong> mit zwei zugewanderten Elternteilen<br />

zuhause betreut. Doch auch hier bewegen sich die Unterschiede<br />

zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund in einem relativ geringen Wertebereich.<br />

Angaben von Eltern zum Sprachförderbedarf ihrer <strong>Kinder</strong> weisen<br />

wiederum auf ähnliche Ergebnisse von Sprachstandsfeststellungen bei <strong>Kinder</strong>n<br />

mit nur einem migrierten Elternteil, <strong>Kinder</strong>n der 3. Migrantengeneration<br />

und <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund vor dem Schuleintritt hin.<br />

Lehrerangaben im Vorfeld von Empfehlungen zum Übertritt von der<br />

Grundschule in die Sekundarstufe I deuten darauf hin, dass <strong>Kinder</strong>, die der<br />

2. Generation mit beidseitigem Migrationshintergrund zugeordnet werden,<br />

deutlich geringere Chancen haben, ein Gymnasium zu besuchen, als Schüler/innen<br />

mit einseitigem Migrationshintergrund. Demgegenüber zeigen<br />

sich anhand erhaltener Gymnasialempfehlungen in einer anderen Studie<br />

keine Unterschiede zwischen <strong>Kinder</strong>n der ein- und beidseitigen 2. Generation.<br />

Schüler/innen der 1. Generation haben diesen gegenüber und vor allem<br />

im Vergleich mit <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund jedoch deutlich<br />

weniger Chancen, in das Gymnasium überzutreten.<br />

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