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Kinder-Migrationsreport

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nicht möglich, den prozentualen Anteil der Hortbesucher/innen an allen<br />

Schülerinnen und Schülern nach Migrationshintergrund zu ermitteln. Um<br />

derartige Anteile zu errechnen, sind Bezugsgrößen erforderlich, wie die Anzahl<br />

aller Schulkinder oder aller Gleichaltrigen mit bzw. ohne Migrationshintergrund.<br />

Dass entsprechende Berechnungen nicht möglich sind, ist in<br />

unterschiedlichen Migrations- und Erhebungskonzepten begründet. Während<br />

in der <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfestatistik ein Migrationshintergrund<br />

durch eine vorwiegend nicht-deutsche Sprachpraxis (Sprachkonzept) und<br />

die Geburt mindestens eines Elternteils im Ausland (Geburtskonzept) zugewiesen<br />

wird, orientiert sich die Schulstatistik an der Staatsbürgerschaft<br />

und die Bevölkerungsstatistik an der Zuwanderung.<br />

4.4.3 Forschungsbedarf<br />

1. Systematische Übergangsforschung, die bisherige Modelle der Zusammenarbeit<br />

von Jugendhilfe und Schule untersucht, unter Berücksichtigung<br />

eines breiten Spektrums von übergangsrelevanten, unter migrationsspezifischen<br />

Aspekten zu analysierenden Themenfeldern.<br />

Durch eine solche Forschung könnten insbesondere für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund,<br />

deren Schulerfolge hinter denen von <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

zurückbleiben, Erkenntnisse zur förderlichen Gestaltung<br />

von Übergangsprozessen gewonnen werden. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Übergang von der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung in die Grundschule<br />

ein breites Spektrum von Themen beinhaltet, die nicht auf Sprachförderung<br />

und die Bedeutung des Einschulungsalters im Kontext von unterschiedlichen<br />

Formen der Übergangsgestaltung, z.B. flexible Schuleingangsphase,<br />

reduziert werden können (vgl. Griebel/Niesel 2011). Neue Förderinitiativen<br />

für Forschungsprojekte zur „Kooperation Elementar- und Primarbereich“<br />

des BMBF berücksichtigen vielfältige Themen des Übergangs<br />

– von elterlichen Bildungsorientierungen über die Bestandsaufnahme institutioneller<br />

Vernetzungen bis hin zur Entwicklung und Überprüfung unterschiedlicher<br />

Förderansätze und diagnostischer Instrumente (vgl. www.dlr.<br />

de/pt/desktopdefault.aspx/tabid-7562/12806_read-32088/). Nur vereinzelt<br />

rücken in den Teilstudien jedoch auch <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund in<br />

den Fokus.<br />

Unter Bezugnahme auf IGLU- und PISA-Befunde lassen sich in internationalen<br />

(Schul-)Leistungsstudien keine Bildungseffekte des Einschulungsalters<br />

festgestellen (vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung 2006, S. 45).<br />

Angesichts einer forcierten Sprachförderung in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

und der Betonung von Sprachförderkompetenzen für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

in der Diskussion um Schulabschlüsse und Schulerfolg,<br />

stellt sich jedoch die Frage, ob dies auch für die Gruppe der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

gilt. Offen bleibt auch, in welchem Zusammenhang<br />

eine vorzeitige oder verspätete Einschulung mit der Gestaltung des Übergangs<br />

vom <strong>Kinder</strong>garten in die Grundschule steht und wie sich diese an den<br />

individuellen Bedürfnissen von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund orientiert.<br />

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