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Kinder-Migrationsreport

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sich Eltern mit und ohne Migrationshintergrund in dieser Befragung deutlich<br />

nach ihren beruflichen Qualifikationen unterscheiden: Während Eltern<br />

ohne Migrationshintergrund zum größten Teil, nämlich zu 84%, eine berufliche<br />

Ausbildung absolviert hatten, fanden sich unter den Eltern mit Migrationshintergrund<br />

„auffallend viele“, die eine Universität besucht hatten. Im<br />

Zusammenhang mit den Ergebnissen zum Nachhilfeunterricht liegt die Annahme<br />

nahe, dass hochgebildete Eltern mit Migrationshintergrund großen<br />

Wert auf die Erfüllung schulischer Leistungsanforderungen durch ihre <strong>Kinder</strong><br />

legen und über hohe →Bildungsaspirationen verfügen (vgl. 4.3.3.3).<br />

4.3.3 Bildungsaspirationen und der Übertritt auf weiterführende<br />

Schulen<br />

Nach dem Besuch der Grundschule erfolgt für die <strong>Kinder</strong>, die eine öffentliche<br />

Schule besuchen, der Übertritt auf eine weiterführende Schule. In welche<br />

Schulart sie wechseln, hat eine hohe biografische Bedeutung, da das<br />

Qualifikationsniveau des Schulabschlusses die Ausbildungschancen wesentlich<br />

bestimmt (vgl. Uchronski 2012). Dieser Übergangsprozess wird im Folgenden<br />

einleitend durch Daten zur Verteilung von Schülerinnen und Schülern<br />

auf die Grundschule sowie die Schulformen des Sekundarbereichs I<br />

dargestellt (4.3.3.1); daran schließen Ergebnisse zu Übergangsentscheidungen<br />

und deren Rahmenbedingungen an (4.3.3.2). Im letzten Abschnitt werden<br />

Ergebnisse zu Bildungsaspirationen der Eltern präsentiert (4.3.3.3).<br />

4.3.3.1 Schüler/innen in der Grundschule und im Sekundarbereich I<br />

Der Anteil von Mädchen und Jungen ausländischer Staatsangehörigkeit in<br />

der Grundschule (7,6%) entspricht in etwa ihrem Anteil an der gleichaltrigen<br />

Bevölkerung (Statistisches Bundesamt 2011d). Ihr Anteil ging im Primarbereich<br />

in den letzten Jahren zurück, da aufgrund des neuen Staatsbürgerschaftsrechts<br />

zunehmend mehr <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund die<br />

deutsche Staatsangehörigkeit besitzen (Statistisches Bundesamt 2012). 128 In<br />

den weiterführenden Schulen im →Sekundarbereich I, an →Gymnasien<br />

(mit 4,3%) und an →Schularten mit mehreren Bildungsgängen (mit 5,2%)<br />

sind sie jedoch deutlich unterrepräsentiert. An →Hauptschulen überschreitet<br />

ihre Beteiligung hingegen mit fast 20% erheblich ihren Anteil an der<br />

gleichaltrigen Bevölkerung. Hier hat jede/r fünfte Schüler/in eine ausländische<br />

Staatsangehörigkeit. Auch an Förderschulen sind sie mit 13% überproportional<br />

häufig vertreten. 129<br />

Die →Realschule ist die einzige weiterführende<br />

Schulart, an der ausländische <strong>Kinder</strong> und Jugendliche entsprechend<br />

128 Da die Schulstatistik auf Bundesebene nur nach Staatsbürgerschaft und nicht nach Migrationshintergrund<br />

differenziert, werden im Folgenden zunächst die Anteile der ausländischen<br />

und deutschen Schüler/innen dargestellt.<br />

129 Förder- oder Sonderschulen besuchen Schüler/innen, bei denen davon ausgegangen wird,<br />

dass sie auf Grund körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen bzw. auf Grund von Verhaltensauffälligkeiten<br />

und Lernproblemen in einer Regelschule nicht ausreichend gefördert werden<br />

können (vgl. Stürzer 2012).<br />

189

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