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Kinder-Migrationsreport

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Geschlechterunterschiede in den Bewertungen des Familienklimas zeigen sich<br />

anhand der AID:A-Daten weder bei <strong>Kinder</strong>n mit noch bei den Jungen und<br />

Mädchen ohne Migrationshintergrund.<br />

Hinsichtlich der Schichtzugehörigkeit ergeben sich für einzelne Bewertungen<br />

in der Gruppe der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund etwas größere<br />

Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Schichten als bei den <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund (vgl. Abbildung A-2.15). Insgesamt bewegen sich<br />

diese Differenzen allerdings in einem niedrigen Wertebereich.<br />

Eine Auswertung nach Zuwanderungsgenerationen 65<br />

der <strong>Kinder</strong> mit Migra-<br />

tionshintergrund ergibt nur geringfügige Unterschiede hinsichtlich einzelner<br />

Aspekte des familiären Wohlbefindens (vgl. Abbildung A-2.16). Am größten<br />

sind sie mit 5 bzw. 8 Prozentpunkten bei der Aussage, dass es in den<br />

Familien nicht zu Reibereien komme, wobei die Werte der <strong>Kinder</strong> der 1.<br />

und 2. Generation (87% bzw. 90%) über denen der 3. Generation (82%)<br />

liegen. Die sich hier andeutende Tendenz, dass familiäre Konflikte etwas<br />

seltener in Familien auftreten, deren Migrationsprozess kürzer zurückliegt,<br />

wird im DJI-<strong>Kinder</strong>panel in Verbindung mit der Aufenthaltsdauer bestätigt.<br />

Auch hier zeigt sich jedoch ein nur schwacher Zusammenhang (vgl. Nauck<br />

2006, S. 176).<br />

Unterschiede im familialen Wohlbefinden in Abhängigkeit zum (familiären)<br />

Herkunftsland der im AID:A-Survey befragten 9- bis 12-Jährigen sind<br />

ebenfalls relativ gering (vgl. Abbildung A-2.17). Während sich hinsichtlich<br />

der Konflikthäufigkeit innerhalb der Familie hier demnach keine erwähnenswerten<br />

Differenzen zwischen den Herkunftsgruppen feststellen lassen,<br />

wird auf der Grundlage von Daten des DJI-<strong>Kinder</strong>panels betont, dass 8- bis<br />

9-jährige Jungen und Mädchen mit türkischem Migrationshintergrund selte-<br />

66<br />

ner über familiäre Konflikte berichten als <strong>Kinder</strong> aus Aussiedlerfamilien.<br />

Letztere berichten wiederum seltener über Reibereien in der Familie als<br />

<strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund (vgl. Betz 2006, S. 142; Nauck 2006, S.<br />

177). Die Konflikthäufigkeit – zumindest in den türkischen Familien – zeigt<br />

sich dabei unabhängig vom soziokulturellen Milieu der <strong>Kinder</strong> (vgl. Betz<br />

2006, S. 142). 67<br />

65 Im DJI-Survey AID:A gehören 9% der 9- bis 12-Jährigen mit Migrationshintergrund der 1.<br />

Migrantengeneration an (n = 71), d.h. sie haben den Migrationsprozess selbst miterlebt. 52%<br />

wurden in Deutschland geboren und haben mindestens einen Elternteil, der in die Bundesrepublik<br />

einwanderte (n = 409). Der 3. Migrantengeneration können 39% der <strong>Kinder</strong> zugeordnet<br />

werden (n = 311.)<br />

66 Die Wahrscheinlichkeit liegt bei p ≤ .001.<br />

67 Das soziokulturelle Milieu wurde als spezifische Analysekategorie gebildet und umfasst Indikatoren<br />

für das sozioökomische Kapital (Haushaltseinkommen) sowie das akkumulierte kulturelle<br />

Kapital (Schulbildungsniveau der Mutter) des Elternhauses (vgl. Betz 2006).<br />

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