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Kinder-Migrationsreport

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allagen generell keine bedeutsamen Unterschiede im Zugang zu Vereinen<br />

und Gruppen zur Freizeitgestaltung ergeben, erscheint es im Hinblick auf<br />

den mit einer Vereinsmitgliedschaft verbundenen breiten Kompetenzerwerb<br />

(vgl. Schmidt 2008, Kapitel 20 für Sportvereine; Grunert/Krüger<br />

2006, S. 150f.; für Jugendliche vgl. Solga/Dombrowski 2009, S. 35; Düx u.a.<br />

2008) problematisch, dass <strong>Kinder</strong>, deren Eltern über geringe Bildungs-,<br />

Berufs- und Einkommensressourcen verfügen, hier seltener aktiv sind,<br />

wenn sie einen Migrationshintergrund haben.<br />

6. Ein größerer Anteil von Jungen und Mädchen mit als ohne Migrationshintergrund<br />

nutzt elektronische Medien täglich drei Stunden und länger.<br />

Unter einer gesundheitlichen Perspektive wird langzeitige Mediennutzung<br />

mit Bewegungsmangel und Übergewicht in Verbindung gebracht, ohne dass<br />

jedoch Aussagen darüber möglich wären, was in diesem Zusammenhang die<br />

Ursache und was die Wirkung ist (vgl. Lampert u.a. 2007, S. 651). Aus einer<br />

bildungsorientierten Sicht lassen sich aus den vorliegenden allgemeinen<br />

Daten zur Mediennutzung keine eindeutigen Interpretationen ableiten. So<br />

können Internet-Anwendungen beispielsweise auch künstlerische bzw. kreativ-gestalterische<br />

Aktivitäten umfassen (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />

2012, S. 165) oder bei der Erledigung von schulischen Aufgaben<br />

eine Rolle spielen. Generell ist davon auszugehen, dass Mediennutzung<br />

je nach Qualität, Kontext sowie konkreten Anwendungs- und Verarbeitungsformen<br />

unterschiedliche Potenziale für die Entwicklung personeller,<br />

sozialer, kognitiver und medialer Kompetenzen beinhaltet (vgl. Lampert<br />

u.a. 2007). <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund können Medien zudem die<br />

Auseinandersetzung mit herkunfts- und aufnahmelandspezifischen Anforderungen<br />

und Angeboten im Prozess der Selbstfindung ermöglichen (vgl.<br />

Bonfadelli u.a. 2009). Theunert (2005, S. 217) weist jedoch auf Probleme<br />

für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus „bildungsbenachteiligten Sozialmilieus“ hin,<br />

Medienerfahrungen im Zuge informeller Lernprozesse für den Kompetenzerwerb<br />

zu nutzen.<br />

7. Die Bedeutung von Freundinnen und Freunden nimmt bei <strong>Kinder</strong>n mit<br />

und ohne Migrationshintergrund mit dem Alter zu.<br />

Hinweise hierauf liefern Daten, nach denen für <strong>Kinder</strong> zwischen 6 und 14<br />

Jahren (beste) Freundinnen und Freunde gleich nach den Eltern als die<br />

wichtigsten Personen genannt werden und nach denen 13- bis 14-Jährige<br />

sich Rat und Unterstützung häufiger bei Freundinnen/Freunden bzw. Bekannten<br />

als bei Mutter, Vater oder weiteren Personen holen. Auch die Freizeit<br />

verbringt ein deutlich höherer Anteil der 13- bis 14-Jährigen im Freundes-<br />

als im Familienkreis. Dass sich keine Unterschiede zwischen <strong>Kinder</strong>n<br />

mit und ohne Migrationshintergrund zeigen, weist darauf hin, dass sich<br />

Prozesse der zunehmenden Verselbständigung, der Erweiterung von sozialen<br />

Netzwerken und der allmählichen Ablösung von den Eltern unabhängig<br />

vom Migrationshintergrund entwickeln.<br />

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