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Kinder-Migrationsreport

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In den Bundesländern sind die Veränderungen zwischen 2007, 2008 und 2010<br />

ebenfalls meist gering. Mit Blick auf die Verwendung der deutschen Sprache<br />

im Elternhaus ergibt sich bei unter 3-jährigen <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen zwischen 2007 und 2010 ein Anstieg<br />

von über 5 Prozentpunkten im Saarland, in Bayern und in Hessen. Bei <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt<br />

ist dies der Fall in Brandenburg und Sachsen. In Hessen steigt der Anteil<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit einer vorwiegend deutschen Sprachpraxis in der Familie<br />

zwischen 2008 und 2010 – nach einem deutlichen Abfall zwischen 2007<br />

und 2008 – um 11 Prozentpunkte. Eine über 5 Prozentpunkte liegende Abnahme<br />

von <strong>Kinder</strong>n in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, die überwiegend Deutsch<br />

im Elternhaus sprechen, kommt in diesem Zeitraum lediglich in der älteren<br />

Altersgruppe vor, und zwar in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen<br />

(vgl. Abbildung A-3.5).<br />

Resümierend können konträre Entwicklungen in den Altersgruppen<br />

konstatiert werden: Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund in einer<br />

<strong>Kinder</strong>tageseinrichtung, die jünger als 3 Jahre sind, kommunizieren tendenziell<br />

auf Deutsch in der Familie, während <strong>Kinder</strong> in der Altersgruppe 3<br />

Jahre bis Schuleintritt vorwiegend nicht Deutsch sprechen. Das Ergebnis<br />

unterstreicht die Relevanz von Sprachförderung für die ältere Gruppe und<br />

wirft die Frage auf, ob und inwieweit die Einrichtungen auf diese Zielgruppe<br />

eingestellt sind, z.B. in ihren Konzepten oder in der Qualifikation des<br />

pädagogischen Personals.<br />

b) Verteilung von <strong>Kinder</strong>n auf <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen nach Familiensprache<br />

Die nach Migrationshintergrund differenzierte Zusammensetzung von <strong>Kinder</strong>n<br />

in Betreuungseinrichtungen wird vor allem unter der Perspektive des<br />

Zweitspracherwerbs bzw. der Aneignung deutsch-sprachiger Kompetenz<br />

durch <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund diskutiert. Ein hoher Anteil von<br />

<strong>Kinder</strong>n in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, die in ihren Familien vorwiegend<br />

andere Sprachen als Deutsch sprechen, wird als hinderlich für den Erwerb<br />

deutscher Sprachfähigkeit betrachtet, die als eine Schlüsselkompetenz für<br />

den Bildungserfolg gilt (vgl. Becker 2006, 2010a). Die Aufgabe von Kitas,<br />

Sprache und somit auch Integration zu fördern, kann durch ethnische bzw.<br />

familiensprachliche Segregationstendenzen erschwert werden. Insbesondere<br />

der Konzentration auf die eigene ethnische Gruppe wird ein negativer Einfluss<br />

auf den Spracherwerb im Deutschen zugesprochen, denn abgesehen<br />

von der institutionellen Sprachförderung erlernen <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

die deutsche Sprache über Alltagssituationen und über die<br />

Kommunikation mit anderen <strong>Kinder</strong>n (vgl. Leu 2007).<br />

Im westlichen Teil Deutschlands (mit Berlin) trifft jedes dritte Kind unter<br />

14 Jahren 89<br />

mit überwiegend nicht-deutscher Familiensprache in der Betreuungseinrichtung<br />

auf über 50% <strong>Kinder</strong>, die sich ebenfalls zu Hause mit<br />

ihrer Familie vorwiegend in ihrer Herkunftssprache unterhalten (vgl. Abbildung<br />

77).<br />

Betreuungseinrichtungen, in denen der Anteil von <strong>Kinder</strong>n mit<br />

89 Eine differenziertere Alterseinteilung ist nicht möglich.<br />

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